Die zweite Nacht war ein wenig bequemener als die erste. Vermutlich gewöhnt man sich eben an alles ;-). Aber auch mein Kopfkissen habe ich ein wenig optimiert: Der wasserdichte Sack für die Kamera eignet sich dafür prinzipiell hervorragend – leider hat meiner ein kleines Loch, so dass ich nach wenigen Minuten wieder auf dem harten Boden lag. Trotzdem hatte ich in dieser Nacht ein wenig besser geschlafen als in der ersten.
Am Morgen unseres dritten Tages im Algonquin Park läuft eigentlich alles wieder nach demselben Schema ab: Baden im See als Ersatz für die Morgenwäsche, Zelte abbauen und in den Rucksäcken verstauen und anschließend Frühstück. Danach beladen wir wieder die Kanus und machen uns auf den Weg zurück zum Canoe Lake. Unterwegs begegnen wir in derselben Bucht wie am ersten Tag wieder einem – oder vermutlich DEM – Elch, der wieder dabei ist, Seerosen zu mampfen.
Die Route führt uns vom Littledoe Lake zurück in den Joe Lake und von dort über die bereits bekannte 295 Meter lange Portage in den Canoe Lake. Kurz nach der Portage legen wir eine kurze Mittagspause im Schatten im Kanu am Ufer sitzend ein. Dabei können wir sogar noch zwei Schildkröten beobachten, die wir wohl gestört hatten und die unter unseren Kanus umher paddeln. Mit den mehrfachen Elch-Begegnungen, am zweiten Tag sogar mit Jungem und zwei Schildkröten haben wir während unserer Tour wirklich viel Glück gehabt.
Insgesamt ist heute deutlich spürbar, dass wir alle von den letzten Tagen ziemlich geschafft sind. Daher werden Pläne, noch irgendwo zum Baden anzuhalten schnell begraben und wir paddeln durch bis zum Strand, an dem wir vor zwei Tagen unsere Tour begonnen haben. Dort entladen wir ein letztes Mal die Kanus, packen sie auf Jans Auto und fahren zurück zur Basis von Algonquin Outfitters. Mit der Rückgabe des gesamten Equipments endet ein wunderschöner, aber durchaus sehr anstrengender Trip in die Wildnis. Wir haben in kurzer Zeit viel erlebt und mit den Elchen vor allem viel gesehen. Immerhin konnte ich bisher noch nie einen Elch in freier Wildbahn beobachten – noch dazu aus so unmittelbarer Nähe.
Nachdem alle Formalitäten erledigt sind, relaxen wir erstmal eine ganze Weile am Ufer des Oxtongue Lake, bevor wir alle eine richtige Dusche genießen. Da wir bereits am Nachmittag unsere Kanus zurück gegeben haben, beschließen wir, noch nach Huntsville zu fahren, um dort die gemeinsame Zeit mit Jan und Elena bei einem Abendessen ausklingen zu lassen. Die beiden wollen von dort dann gleich noch ein Stück in westlicher Richtung weiterfahren, während unser nächstes Ziel, Ottawa, in östlicher Richtung liegt.
Huntsville selbst hat nichts beonsders viel zu bieten, aber das Abendessen in einem Steakhouse an der Riverfront ist sehr gut und sehr schön gelegen. Es ist ein gelungener Abschluss unserer Tour und der gemeinsamen Tage mit Jan und Elena. Anschließend verabschieden wir die beiden und fahren zurück in den Algonquin Park, wo wir uns für die Nacht auf einem Campingplatz am Tea Lake einquartieren. Am nächsten Tag wollen wir den Park auf dem Weg nach Ottawa vollends durchqueren und dabei ggf. noch an der einen oder anderen Stelle anhalten.