Ankunft in Puerto Williams

(Nachtrag von Sonntag, 19.01.2014)

Heute steht uns die letzte Etappe entlang des Beagle Channels nach Puerto Williams bevor. Nach der Computer-Reparatur gestern Abend wird aus dem Vorsatz, um 07:00 Uhr aufzustehen natürlich nichts. Um 08:00 Uhr schleiche ich so leise wie möglich auf die Toilette und kuschele mich anschließend wieder in meinen warmen Schlafsack – in der Hoffnung, niemanden geweckt zu haben :-). Gegen 09:00 Uhr kommt dann Leben auf und wie jeden Morgen lichten wir nach einer Runde Kaffee den Anker. Duncan und ich holen die Landleinen ein und hieven das Dinghi an Bord, während sich Molly und Renée um den Anker kümmern.

Die Fahrt aus der Bucht heraus bietet uns einige tolle Ausblicke auf die schneebedeckten Berge nördlich und südlich des Beagle Channels, sowie auf den Gletscher, an dessen Füße wir die letzte Nacht verbracht haben. Verglichen mit den letzten Tagen haben wir heute das beste Wetter. Sogar ein wenig blauer Himmel ist zu sehen und ab und an zeigt sich kurz die Sonne.

Wir nehmen Kurs auf Puerto Williams. Unterwegs überholen wir ein anderes, französisches Segelschiff. Ich bespreche kurz mit Renée und Duncan das weitere Vorgehen nach unserer Ankunft in Puerto Williams. Da wir aber nicht genau wissen, ob wir mit Greg und Molly weiter nach Ushuaia fahren können, kommen wir zu keinem abschließenden Ergebnis. Es ist immer noch die Frage offen, ob Greg Passagiere über die Grenze nach Argentinien mitnehmen darf bzw. welche bürokratischen Hürden dafür zu überwinden sind. Außerdem möchte ich eigentlich einen Tag in Puerto Williams verweilen und ein wenig die Gegend erkunden, bevor ich nach Ushuaia fahre, von wo am 25. Januar mein Bus zurück nach Punta Arenas fährt.

Am frühen Nachmittag genießen wir herrliches Wetter mit teilweise blauem Himmel und Sonnenschein. In diesem Licht ist die Landschaft um uns herum noch spektakulärer als ohnehin schon. Noch dazu frischt der Wind ein wenig auf und wir können eine ganze Weile segeln. Gegen 15:00 Uhr kommt Ushuaia in Sicht und wir ziehen langsam aber stetig an der südlichsten Stadt der Welt vorbei. In wenigen Tagen werde ich wieder hier sein – dann allerdings an Land.

Kurz nachdem wir Ushuaia passiert haben frischt der Wind deutlich auf, so dass wir sogar regten müssen. Mir ist zuvor schon aufgefallen, dass Greg diesbezüglich extrem vorsichtig ist und äußerst frühzeitig refft. Vielleicht liegt das auch daran, dass er die Gegend hier am südlichen Ende der Welt gut kennt.

Am frühen Abend erreichen wir dann Puerto Williams. Am einzigen Anleger, einem zum Teil gesunkenen deutschen Frachtschiff herrscht reger Betrieb. Zunächst ist fraglich, ob wir überhaupt einen Platz bekommen oder ansonsten in der Bucht ankern müssen. Aber dann können wir im Päckchen an einer 63 Fuß langen Segelyacht festmachen. Über zwei weitere Boote erreichen wir so bequemer festen Boden unter den Füßen, als ständig mit dem Dinghi hin und her fahren zu müssen.

Viel passiert heute nicht mehr. Als eine der ersten Amtshandlungen genieße ich eine ausführliche Dusche – nach sieben Tagen ohne ist das wie eine Wiedergeburt ;-). Anschließen drehe ich mit Renée und Duncan noch eine kurze Runde durch das Dorf. Das Abendessen fällt heute flach und wir verkriechen uns bald in unsere Kojen.

2 thoughts on “Ankunft in Puerto Williams”

  1. Ich kann nicht ganz verstehen, was für Probleme du mit dem Duschen hast. In Kap Verde sind wir immer in das 27°C warme Wasser gegangen. Warum habt ihr das nicht gemacht?
    Gruß und gute Weiterreise
    Paps

Comments are closed.