Heute Morgen stehe ich extra wieder zeitig auf, um den ersten Bus zurück nach Coyhaique zu erwischen. Obwohl ich weiß, dass die Fähre zwischen Puerto Ingeniero Ibañez und Chile Chico bereits um 12 Uhr und der dazu passende Minibus um 9 Uhr ab Coyhaique fährt, hoffe ich, heute noch irgendwie nach Chile Chico zu kommen. Gegebenenfalls eben auf dem deutlich längeren Landweg, aber das wäre mir egal.
Leider geht die Rechnung nicht auf! In Coyhaique angekommen checke ich sofort die Optionen und muss feststellen, dass heute kein Bus mehr halbwegs vernünftig in Richtung Chile Chico geht. Die einzige Möglichkeit schließt eine 12 km lange Strecke ein, die ich zu Fuß oder per Anhalter zurücklegen müsste. Da ich keine Lust habe, noch weitere Tage irgendwo festzuhängen, noch dazu irgendwo in der Pampa, suche ich das bereits bekannte Hostel auf und quartiere mich dort noch einmal für eine Nacht ein.
Die nächsten Stunden verbringe ich mit Pläne schmieden und essen. Dann gebe ich mir aber noch einen Ruck und fahre auf Empfehlung des Tourismus-Büros mit dem Taxi zur nahegelegenen Reserva Nacional Coyhaique. Mit dem Taxifahrer vereinbare ich eine Uhrzeit für die Abholung und nach der Anmeldung in der Ranger-Station laufe ich los, einen der empfohlen Wege entlang.
Leider verläuft der Weg weitestgehend im Wald, aber von drei Aussichtspunkten aus habe ich einen schönen Blick auf das Tal und Coyhaique. Am letzten Aussichtspunkt setze ich mich für eine ganze Weile in die Sonne und wälze meine Reiseführer, um die Planung für die nächsten Tage anzupassen.
Abschließend gehe ich noch die paar Meter zur Laguna Verde hinunter und lege auch dort noch einmal eine Pause in der Sonne ein.
Als es im Schatten frisch wird, mache ich mich auf den Rückweg und nutze die verbleibende Zeit, um meine Blogeinträge für die letzten Tage zu vervollständigen.
Etwa eine dreiviertel Stunde vor der vereinbarten Uhrzeit für die Abholung bin ich wieder am Parkeingang. Ich richte mich auf Warten ein und bin erstaunt als der Taxifahrer schon nach etwa 20 Minuten angefahren kommt. Bequem komme ich so zurück zu meiner Unterkunft und verwerfe dort meinen ursprünglichen Plan, noch etwas essen zu gehen. Auf ein Glas chilenischen Wein hätte ich zwar schon Lust, aber für ein volles Abendessen habe ich nicht ausreichend Hunger. Statt dessen chille ich noch eine Weile in meinem Zimmer. Diese Momente zum Abschalten und Revue passieren lassen brauche ich bei den vielen Erlebnissen hier irgendwie…