So, 22.07.2007, Tag 2 (Recife)

Nach einer erholsamen Nacht wachten wir mit erneutem Regen auf. Unsere Idee vom Vortrag, an diesem Sonntag ins Zentrum von Recife zu fahren, um dort das Leben auf dem Praca de 13 de Maio zu erleben wurde dadurch in Frage gestellt. Aber zunächst gab’s sowieso erstmal Frühstück, bei dem wir zwei nette Französinnen kennen lernten.

Nach dem Frühstück gingen wir zu einer der vielen Kirchen hier, da ich gelesen hatte, dass man dort einen Gottesdienst mit Gregorianischen Gesängen erleben kann und es wegen des regnerischen Wetters sowieso die einzige Alternative zu sein schien. Die Gesänge waren jedoch eher enttäuschend und wir blieben nur deshalb eine ganze Weile dort, weil wir ständig auf mehr warteten.

Mit dem Beginn des Abendmahls machten wir uns dann aber auf, um ein wenig Olindas schöne Altstadt zu erkunden. Wir hatten unsere Pläne geändert und die Stadtbesichtigung von Recife auf den nächsten Tag verschoben.

Auf unserem Spaziergang durch die Stadt wurden wir von den “Guias” nahezu belagert. An jeder Straßenecke “lauerten” sie und gaben in den meisten Fällen nicht locker. Nach der Erfahrung vom Vortrag blieben wir diesmal aber hart und lehnten auch die aufdringlichsten von ihnen erfolgreich ab.

Ansonsten war unsere Tour durch die Altstadt aber sehr schön und Olinda erfüllte unsere Erwartungen weitestgehend. In einigen Souvenirshops mit wirklich sehr schönen Kunstwerken aus der Region kauften wir nahezu rekordverdächtig ein. Allerdings war alles auch wirklich derart günstig und selbst eine wunderschöne Holzschnitzarbeit erstanden wir für umgerechnet gerade mal 3,50 EUR.

Bei einem Imbiss in Alto da Sé trafen wir auf zwei belgische Backpacker und unterhielten uns eine ganze Weile mit ihnen. Sie gaben uns auch einige wertvolle Tipps für unsere nächste Station Salvador. Wir aßen “Tapioca”, eine Spezialität des Nordostens. Es ist ein Fladen aus Maniokmehl, der auf der Hälfte zusammen gelegt mit verschiedenen Zutaten gefüllt wurde. Ich aß einen mit Käse und Kokusflocken.

Nach diesem kleinen aber feinen Mittagessen (bisher schlugen wir uns hervorragend durch die Erkundung der kulinarischen Spezialitäten) beendeten wir unsere Tour mit einem kurzen Spaziergang am Meer entlang. Dort befanden wir uns allerdings außerhalb der schönen von der “Policia Turista” abgesicherten Altstadt und da die Promenade sowieso kaum die Ehre besaß, als solche bezeichnet zu werden, (alles wirkte ein wenig verfallen und ungepflegt) machten wir uns bald auf den Rückweg zur Pousada. Dort angekommen fing es auch schon wieder an zu regnen, obwohl zuvor sogar die Sonne herauskam und für blauen Himmel sorgte. Der Regen hinderte uns aber nicht an einem kurzen erfrischenden Bad im Pool.

Am Abend machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant und fanden nach ein wenig Suchen auch bald ein gemütliches wo wir einmal mehr “Carne do Sol” aßen. Zum Nachtisch versuchte ich noch mit Käse überbackene Banane, was sehr lecker war. Gerade als wir nach dem Essen aufbrechen wollten fing es erneut an zu regnen. Als es auch nach einer Weile nicht aufhörte machten wir uns trotzdem auf den Weg und entschlossen uns sogar noch für einen Abstecher nach Alto da Sé, um zu sehen, ob dort trotz des Regens noch etwas los war.

Und tatsächlich war dort sogar noch Leben, wobei sich die Leute unter den Regenschirmen und Dächern drängten. Wir entschlossen uns spontan in einen kleinen Club zu gehen, in dem eine Samba-Gruppe spielte. Diese hörte aber blad auf und wurde durch Reagea-Musik von der Anlage ersetzt. Wir hielten uns dort eine Weile auf der Terasse auf, von wo man einen schönen Ausblick auf Olinda und Recife hatte. Gegen später unterhielten wir uns noch mit ein paar Mädels aus Frankreich und Österreich, die uns bereits zu Beginn als Gringos aufgefallen waren – und wir wohl ihnen, da sie uns dieses Mal ansprachen.
Gegen 22:30 Uhr kehrten wir dann zu unserer Pousada zurück und beendeten den zweiten Tag unserer Reise.