Mo, 06.08.2007, Tag 17 (Ouro Preto)

Als ich mich heute Morgen wie abgesprochen mit Margeta treffen wollte sagte sie mir, dass sie sich nicht wohl fühle und deshalb nicht zu der Höhle fahren wolle. Ich änderte daraufhin spontan meine Pläne, packte zusammen und fuhr weiter nach Ouro Preto. Auf der 2-stündigen Busfahrt gelang es mir mit den Informationen, die ich zuvor an der Rodoviária gesammelt hatte, einen Plan für diese Woche zu schmieden. Damit fühlte ich mich wieder richtig gut, da ich wieder das Gefühl hatte, meine kostbare Zeit hier intensiv zu nutzen und nicht nur von Station zu Station zu gondeln.

In Ouro Preto angekommen checkte ich erstmal in einer sehr toll oberhalb der Stadt gelegenen Jugendherberge ein. Anschließend machte ich mich auf, ein wenig durch die Stadt zu bummeln. Vor der Chico-Rei-Mine lernte ich ein Paar aus Pero kennen, die auch in der Juhe wohnten. Zusammen besichtigten wir die Mine mit einem Guide, der uns davor aufgegabelt hatte. Mir kam das schon komisch vor und prompt wollte er am Ende der kurzen aber interessanten Tour durch die niedrigen Stollen von jedem von uns 25 R$. Ich schloss mich dankbar den Entschuldigungen von Carlos an, nicht mehr Geld zu haben und gab ihm 2 R$. Carlos hatte den Eintrittspreis zur Mine zuvor bereits von stolzen 10 R$ pro Person ohne weitere Schwierigkeiten auf 5 R$ herunter gehandelt. Der kurze Spaziergang durch die Stollen war aber sehr interessant und lustig, da wir uns immer wieder unter niedrigen Passagen hindurch ducken mussten. Am Ende des Stollens gabs dann sogar noch eine kleine Kletterpartie.

Nach dem Minen-Besuch trennten sich unsere Wege wenig später wieder. Ich brachte einige Zeit in einem Internet-Café zu, um meine Tour in den Pantanal ein wenig zu planen, bzw. Kontakt mit Touranbietern aufzunehmen. Dann ging ich zum Hostel zurück, wo ich endlich diesen Blog auf den aktuellsten Stand brachte (18 Seiten Nachtrag). Abends ging ich noch einmal ein Stück in die Stadt, um eine Kleinigkeit zu essen. So wie die Stadt erleuchtet an den Berghängen hing, erinnerte sie mich sehr an Ski-Resorts in den Alpen bei Nacht.

Nach der Rückkehr beendete ich den Abend mit ein wenig Lesen und Chillen in der Hängematte – einer wirklich tollen Erfindung, die ich hier in Brasilien bereits nach kurzer Zeit sehr zu schätzen gelernt habe.