Mi, 08.08.2007, Tag 19 (Ouro Preto)

Heute Morgen war unser Hostel plötzlich voller Leute, die irgendwann in der Nacht angekommen sein mussten, wie der Geräuschpegel hatte vermuten lassen.

Nach dem Frühstück war für mich erstmal zusammenpacken angesagt – einmal mehr, so langsam habe ich mich daran gewöhnt – da ich am Abend zurück nach Belo Horizonte fahren wollte. Anschließend musste ich ein wenig auf Marjo warten, da wir zusammen unsere Bustickets kaufen und noch ein wenig die Stadt erkunden wollten. Wir schlenderten durch die engen und steilen Gassen und unterhielten uns viel. Marjo wollte eine Schokoladenfabrik finden, die allerdings mehr ein Café mit diversen sehr feinen Pralinés und heißen Schokoladen war. In einer Cachaçaria probierten wir uns durch das Angebot und ich fand dort auch Mitbringsel für meine Eltern. Von dort ging es weiter kreuz und quer durch die Stadt, wobei wir in diversen Läden für Kunsthandwerk und Souvenirs Halt machten. Die “Igreja de São Francisco de Assis” besichtigte ich dann allein, da Marjo sie bereits gesehen hatte. Anschließend trafen wir uns aber wieder, um etwas essen zu gehen. Unsere Suche nach etwas kleinem und leichten (z.B. einem Salat) endete in einem der vielen Buffet-Restaurants, das auch noch ausschließlich “Buffet livre” anbot, was wir erst bei der Suche nach der Wage herausfanden.

Nach dem Essen trennten sich unsere Wege, da ich die etwas außerhalb liegende “Igreja de Santa Efigênia dos Pretos” besuchen wollte, die Marjo ebenfalls bereits gesehen hatte. Der Aufstieg dorthin durch die wohl steilste Gasse Ouro Pretos war gleichermaßen anstrengend wie interessant von der Aussicht her. Die Kirche selbst war interessant zu sehen, da sie kaum Gold enthielt, dafür aber umso kunstvollere Schnitzarbeiten, überwiegend von dem berühmten Künstler Aleijadinho aus Ouro Preto. Anschließend stieg ich noch zur kleinen Kapelle hinab, die aber sehr ähnlich war – einfach nur wesentlich kleiner.

Mit dem Bus fuhr ich dann zum Praça Tiradentes zurück, da ich nicht nochmal die diversen Auf- und Abstiege durch die bergige Stadt auf mich nehmen wollte. Mehr aus Neugierde besichtigte ich dann noch die “Matriz de NS do Pilar”, die die zweit-prächtigste Kirche Brasiliens sein soll nach der “Igreja São Francisco” in Salvador, die wirklich nur so mit Gold vollgestopft gewesen war. Diese hier war zwar prächtig, ansonsten aber eben eine weitere der insgesamt 23 Kirchen hier in Ouro Preto. Inzwischen hatte ich wohl einfach genug davon gesehen.

Da es bereits fast 15:00 Uhr war, ging ich zurück zu dem Schokoladenfabrik-Café, in dem ich mich mit Marjo zum “Rendezvous” verabredet hatte. Marjo tauchte allerdings nicht auf und als ich zum Hostel zurück kehrte unterhielt sie sich dort mit einem brasilianischen Pärchen auf der Terrasse. Unser Treffen war aber sowieso nicht fest ausgemacht gewesen, insofern keine Beschwerden ;-).

Wenig später machte ich mich dann auf den Weg zum Bus und wurde freundlicherweise von Marjo und den beiden Brasilianern begleitet. Deren Namen weiß ich leider nicht, da es mit Backpacker-Bekanntschaften meist erst einige Stunden dauert, bis man auf die Idee kommt, die Namen auszutauschen. Soviel Zeit hatten wir aber diesmal nicht.

In Belo Horizonte angekommen musste ich feststellen, dass sich mein Plan für den nächsten Tag u.U. so nicht realisieren lassen würde, da die Busverbindungen zeitlich nicht ausreichend aufeinander abgestimmt waren. Ich bekam zwar einige Tipps von einem Verkäufer, wie ich es evtl. doch hinbekommen könnte, wollte mich aber am nächsten Tag einfach überraschen lassen, ob es so hinhauen würde, wie ich es mir vorgestellt hatte.