Nach einigem Hin- und Herüberlegen am frühen Morgen, ob es evtl. doch besser wäre, noch eine Nacht im Hostel zu bleiben und morgen erst nach São João del Rei weiterzufahren, statt den Stress mit der knappen Busverbindung von der Höhle zurück auf mich zu nehmen, beschloss ich, es zumindest zu versuchen. Also ging’s “mit Sack und Pack” einmal mehr zur Rodoviária und von dort in etwa 3 Stunden zur “Gruta Maquiné”. Die Höhle selbst war im Prinzip einfach eine überdimensionale Version unserer Nebelhöhle und für kurze Zeit stellte ich mir die Frage, ob sie die lange Anfahrt wert gewesen war. Andererseits sind die Entfernungen hier eben auch überdimensional im Vergleich zu Deutschland, so dass 3 Stunden Busfahrt eigentlich nichts besonderes sind. Und im Vorfeld kann man eben nie wissen, ob eine Sehenswürdigkeit die Anfahrt wert ist oder nicht.
Die Höhle war immerhin gigantisch und die Führung interessant, wenn ich auch bei weitem nicht alles verstand. Außerdem hatte ich beim Aussteigen aus dem Bus noch einen Brasilianer aus Brasília getroffen, so dass ich nicht allein war. Bis auf eine etwas größere Gruppe war nämlich sonst niemand hier. Unser Führer knipste auf dem Rückweg sogar Schritt für Schritt die Lichter in der Höhle aus ;-).
Nachdem wir nach ca. einer Stunde aus der Höhle zurückkehrten, ging ich zusammen mit Carlos etwas essen. Anschließend hieß es weitere 2 Stunden warten – irgendwie kurios: Wir warteten und der Bus auf dem Parkplatz ebenso.
Pünktlich um 16:00 Uhr fuhren wir dann endlich los und kamen etwa 2 Minuten vor Abfahrt des Busses nach São João del Rei an – war ja irgendwie zu erwarten gewesen. Da mir das dann aber zu viel Hektik war, kaufte ich nur noch meine Bustickets für den nächsten Tag und nach Brasília am Samstag und begab mich dann mit einem Abstecher zum Hotel Madrid hinter der Rodoviária (das mir mit 28 R$ gegenüber den 16 R$ des Hostels jedoch zu teuer war) erneut zu dem etwas “komischen” aber unschlagbar günstigen Hostel, in dem ich schon zuvor zwei Nächte verbracht hatte. Immerhin wurde ich freundlich empfangen, wenn das Personal vermutlich auch seltsam von mir dachte. Aber was soll’s? – ich bin ja schließlich der Kunde, der das Geld mitbringt!
Morgen geht’s nun zu meiner letzten Station São João del Rei bzw. Tiradentes in Minas Gerais und am Samstag Abend dann weiter nach Brasília – die vermutlich vorletzte Station meiner Brasilien-Reise.