Mo, 20.08.2007, Tag 31 (Pantanal)

Der heutige Tag war mein letzter voller Tag im Pantanal. Nach dem Frühstück ging es wieder früh los mit den Pferden in Richtung “São Benedito”, von dem in unserem Programm angegeben war, dass es eine andere Farm sei. Wir brauchten vielleicht so 1 ½ Stunden dorthin, wobei ich zwar ein anderes Pferd zugeteilt bekam als am Vortag, das auf dem Hinweg aber trotzdem wieder sehr langsam war. Mir tat vom Ausritt am Vortag aber mein Gesäß noch weh, so dass ein Trab sowieso weniger angenehm war. Und zumindest bildete ich nicht dauernd das Schlusslicht, da Alex ein noch langsameres Pferd erwischt hatte.

Unterwegs sahen wir ein paar dieser Racoon-ähnlichen Tiere, einige Rehe und eine Gruppe Wildschweine, die sich hier wohl irgendwie aus Hausschweinen entwickelt hatten, wie uns Marcos erklärte.

An einem kleinen See legten wir einen Stopp ein. Der See war voll von Kaimanen, weit mehr als ich bisher auf einem Fleck gesehen hatte. Von hier aus liefen wir ein paar Schritte und beobachteten die Nistplätze einer ganzen Storchenkolonie. Marcos erklärte und, dass diese jedes Jahr von Florida (Everglades) nach Patagonien ziehen und zwischendurch hier im Pantanal ihre Jungen großziehen.

Nachdem wir uns hier ein wenig aufgehalten hatten – die Störche zu beobachten war wirklich sehr interessant und deren Geschrei beeindruckend – ging es weiter mit den Pferden. Wir wählten einen anderen Rückweg und konnten noch einmal die Wildschwein-Gruppe beobachten. Kurz vor Mittag erreichten wir die Carandá Lodge, wo es nach ein wenig Ausruhen Mittagessen gab. Nach diesem zweiten Ausritt hatte ich erstmal genug von Ausflügen zu Pferd, da mir mein Gesäß nun doch gehörig weh tat.

Dem Mittagessen folgte die übliche Siesta und etwa eine halbe Stunde bevor wir zum Ausflug am Nachmittag aufbrechen wollten tauchte der Ameisenbär wieder in der Nähe der Lodge auf. Das ließ uns ein wenig früher aufbrechen. Unser Ziel war ein Berg (oder vielleicht eher ein Hügel), auf dem es einen Aussichtsturm gab. Von diesem hatte man eine grandiose Aussicht über den Pantanal – zumindest in östlicher Richtung. In westlicher Richtung störten leider ein paar Bäume, so dass es sehr fraglich war, ob wir den Sonnenuntergang überhaupt gut sehen würden. Außerdem herrschte eine gewisse Unklarheit darüber, wieviele Personen die Turmkonstruktion tragen konnte. Obwohl wir für den Sonnenuntergang sehr früh dran waren, warteten wir die etwa 1 ½ Stunden und auch wenn die Aussicht eingeschränkt war, war die ganze Stimmung doch sehr schön zu erleben.

Anschließend machten wir uns auf den Rückweg und nutzten diesen gleich noch für eine Nachtsafari. Leider sahen wir außer Kaimanen und ein paar Eulen aber keine weiteren Tiere. Zurück auf unserer Farm gab es Abendessen, bei dem ich mich ganz nett mit Hugo und Larissa, den beiden Belgiern unterhielt. Da Alex und Miguel am Nachmittag bereits abgereist waren, unterhielten sie sich nicht mehr ausschließlich auf Französisch, was mich nun besser integrierte.

Zu sehr früher Stunde wurde ich dann sehr müde, zumal ich mir am Vortrag eine nervige Erkältung eingefangen hatte. Also ging ich bald ins Bett, womit mein letzter Tag im Pantanal und damit meine Rundreise durch Brasilien beendet war.