Nach dem Frühstück packten wir heute unsere Sachen und machten uns auf den Weg zum Busbahnhof. Dort wartete eine kleine Überraschung auf uns: Wegen eines Waldbrandes war die Straße zwischen Baska Voda und Markarska gesperrt und unser Bus ersatzlos gestrichen worden. Keiner wusste, wann wieder einer fahren würde und durch Nachfragen in einer Polizeiwache erfuhren wir, dass es wohl ein größerer Waldbrand war. Also zogen Pascal und ich los, um nach einer anderen Transportmöglichkeit zu suchen. Wir kamen auf verschiedene Ideen, von einer Fähre, die es leider nicht gab bis zum Mietwagen, der vor allem mit One-Way-Option sehr teuer war. Auch die Möglichkeit, ein Auto normal zu mieten und den Fahrer dann mit dem Schiff in Split abzuholen kam uns kurz in den Sinn. Aber dann hätten wir unseren ganzen Törn von der Strecke her umstellen müssen und wirklich günstig wäre es auch nicht gekommen.
Dann fiel mir ein, dass der Vercharterer auch einen Abholservice vom Flughafen angeboten hatte. Letztlich war das dann auch die beste Lösung und sogar recht preisgünstig. Für 80 EUR holte uns – mit ca. einer 3/4 Stunde Verspätung – ein Taxi-Bus ab und brachte uns nach Baska Voda, das wir so gegen ein Uhr erreichten.
Von der Marina aus konnte man den Waldbrand gut sehen und auch der deutlich stärkere Wind als Bora-Vorankündigung war spürbar. Alex und Anne fühlten sich mit den Rauchsäulen so vermeintlich direkt hinter den Häusern sichtlich unwohl, aber was hätten wir machen sollen?
Auch am Stützpunkt war ein wenig das Chaos ausgebrochen, da ein Angestellter wegen des Brandes nicht zur Arbeit gekommen war. So zog sich die Übernahme des Schiffs länger hin als gehofft und war aus rein technischer Sicht am Ende dann auch sehr dürftig. Überraschender Weise hatte man uns mit einer Bavaria 36 ein 4 Fuß längeres Schiff zugeteilt, das sogar eine Kategorie höher als die von uns gebuchte lag. Die 32 Fuß große Tina, auf die wir bereits spekuliert hatten ging an ein Paar, die scheinbar nur zu zweit auf Törn gingen.
Nachdem die Übergabe nach ca. 4 Stunden Warten endlich geschafft war, erledigten wir noch einen Teil der Crew-Sicherheitseinweisung und gingen dann sehr hungrig in ein Restaurant an der Promenade. Inzwischen hatte der Wind sehr aufgefrischt und die Bora-Böen fegten nur so die Hänge herunter. An Ablegen wäre also selbst dann nicht mehr zu denken gewesen, wenn mit der Übergabe alles schneller geklappt hätte. Nach dem Essen vertäuten Pascal und ich unser inzwischen im Wind flatterndes Sprayhood und das Dingi sturmfest und legten sogar noch zwei Springs am Heck, um die seitlichen Bewegungen des Schiffs einzudämmen. Dann ging’s ab ins Bett – von dem ereignisreichen ersten “Segeltag” im Hafen waren wir alle ein wenig geschafft…