Als letzte Station der gemeinsamen Reise mit Christine steht heute noch Halifax auf dem Programm. Die Hauptstadt von Nova Scotia ist gleichzeitig die größte Stadt der Provinz. Com Campingplatz aus sind es etwa 30 bis 40 km bis in die Stadt, wo wir unseren RV auf einem Parkplatz am Hafen abstellen. Zuerst schlendern wir durch den oberen Teil der Stadt entlang der Berrington Street und werden auf dem Friedhof gleich wieder von Einheimischen angesprochen.
Anschließend steigen wir zur Zitadelle hinauf, die wir uns jedoch nicht von innen anschauen. Die Eintrittspreise sind relativ hoch und mit den tollen Eindrücken in Louisbourg hätte diese wesentlich kleinere Anlage vermutlich nicht mithalten können. Unsere Tour durch die Stadt führt und weiter hinunter an den Hafen. Der bisher eher magere Eindruck von der Stadt bessert sich hier deutlich. Wasser und insbesondere das Meer, zusammen mit der typischen Hafenstimmung verleihen einer Stadt einfach einen ganz besonderen Flair.
Wir legen an der Promenade eine Pause ein und essen unseren ersten Beavertail. Das ist ein Gebäck ähnlich dem Langosch, den es bei uns auf dem Weihnachtsmarkt gibt. Als Topping gibt es von Zimt und Zucker bis Apfelringe viele verschiedene Variationen. Ich suche mir Schokolade und Bananenscheiben aus.
Nach der Pause schlendern wir weiter an der Promenade entlang und machen zum Schluss noch einen Abstecher zum Waterfront Boardwalk. Ähnlich wie auf Ellismere Island in den USA sind am dortigen Pier 21 in der Zeit von 1928 bis 1971 über eine Million Einwanderer nach Canada geströmt. Heute findet man hier einige Restaurants und exklusive Geschäfte und Boutiquen. Außerdem liegen enige große Segelyachten am Pier, darunter die 41 Meter lange Superyacht des Tim Hortons Eigentümers. Sein Bordpersonal ist gerade mit Reparaturen und dem Auftanken der Yacht beschäftigt. Allein eine Tankfüllung wäre für unsereins vermutlich kaum zu bezahlen.
Weil wir noch reichlich Zeit haben, gehe ich mit Christine und meiner Mutter noch ins Maritime Museum of the Atlantic. Neben zahlreichen Schiffsmodellen sind dort Fundstücke aus im Atlantik verstreuten Schiffswracks ausgestellt. Außerdem gibt es Filme über den Untergang der Titanic und über die “Halifax Explosion” zu sehen. Bei diesem Zusammenstoß zweier Schiffe vor Halifax, von denen eines Sprengstoffe in rauen Mengen geladen hatte, wurde durch die Verkettung mehrerer Zufälle 1917 ein Großteil der Stadt zerstört. Rund 1900 Menschen kamen ums Leben und man spricht heute von der größten, von Menschen verursachten Explosion vor dem Abwurf der Atombomben auf Hieroshima und Nagasaki. Das Museum ist insgesamt sehr schön gemacht, um allerdings alle Beschreibungen zu lesen hätten wir viel mehr Zeit gebraucht. Am Ende des Rundgangs können wir noch an Bord der CSS Acadia gehen, die vor dem Museum im Hafen liegt. Das Schiff diente bis 1981 als Forschungsschiff zur Kartografie der Umgebung von Halifax. Seit 1929 hatte es einen der ersten gyroskopischen Kompasse an Bord, da die Missweisung in der Gegend bereits rund 21 Grad beträgt.
Nach dem Museum treffen wir meinen Vater wieder und gehen alle noch sehr gemütlich essen. Es gibt absolut leckeren Lachs mit einer Glasur als Bourbon und braunem Zucker, gebacken auf einem Zedernholzbrett. Wirklich seeehr lecker!!! Mit diesem tollen Abschluss verabschieden wir uns von Halifax und steuern einen Campingplatz in der Nähe des Flughafens an, auf dem wir Christine morgen in aller Frühe abliefern müssen. Mit dem üblichen Glas Wein endet unsere gemeinsame Reise mit ihr und auch wir treten morgen die ca. 2000 km lange Rückfahrt nach Toronto an…