Tag 25: On The Road Again (2)

Gleich nach dem Aufstehen erleben wir heute Morgen eine weitere Überraschung auf dem Campingplatz: Die Duschen kosten extra und warmes Wasser gibt es keines! Bei dem recht hohen Preis des Platzes ist das schon eine ziemliche Frechheit. Nach der kalten Dusche und einem Frühstück wie üblich im RV machen wir uns wieder auf den Weg in Richtung Toronto. Wir folgen weiter dem Hwy 138 entlang des St. Lawrence Stroms, fahren bei Quebec City aber für ein kurzes Stück auf dem schnelleren Hwy 40.

Die Fahrt führt uns wieder durch mehrere kleine Siedlungen mit z.T. sehr schönen Häusern. Stopps legen wir nur wenige ein, bis wir die etwas größere Stadt Trois-Rivière zwischen Quebec City und Montréal erreichen. Dort halten wir uns ein wenig auf. Zunächst kehren wir in einem Dunkin’ Donuts ein, weil mein Vater unbedingt nach dem Ergebnis der OB-Wahl in Giengen schauen muss und die WLANs in der Umgebung alle zu schwach sind. Bei dieser Gelegenheit vergleiche ich natürlich die Donuts mit denen des Konkurrenten Tim Hortons. Einen wirklich wesentlichen Unterschied kann ich aber nicht feststellen ;-).

Nach dieser kurzen Pause schlendern wir ein wenig durch die Stadt, deren Zentrum zumindest einen gewissen Flair und Charakter hat. Ganz im Gegenteil zu beispielsweise Sydney oder einige andere kleine Städte, durch die wir auf unserer Reise bisher gekommen sind. Viel gibt es in Trois-Rivière aber auch nicht zu sehen, was wir allerdings auch nicht erwartet hatten.

Nach dem kleine Stadtbummel fahren wir weiter in Richtung Montréal und quartieren uns auf einem Campingplatz direkt am St. Lawrence Strom ein. Letzterer ist hier bereits deutlich schmaler als oberhalb von Quebec City. Seit der Abfahrt gestern auf Nova Scotia sind wir inzwischen schon wesentlich weiter gekommen als ich zuvor angenommen hatte. Von der Abfahrt in Halifax an habe ich schon das Gefühl, dass mein Vater am liebsten bereits morgen Abend in Waterloo bei Jan wäre. Meine Mutter und ich wollen dagegen lieber auf der Fahrt noch etwas unternehmen oder anschauen, statt am Ende einen Tag lang in Waterloo herum zu sitzen. Für das Jazz-Festival in Montréal, für dessen letzten Tag es heute ideal gepasst hätte, ist mein Vater allerdings nicht zu begeistern. Letzten Endes scheitert es daran und an den Umständen, die sich durch die schlechte Anbindung der Campingplätze rund um Montréal an die öffentlichen Verkehrsmittel ergeben. Ich bedaure es ein wenig, diese Chance nun zu verpassen, hoffe aber, nicht das letzte Mal in dieser Gegend gewesen zu sein…

Auch ein Besuch des hoch gelobten Museum of Civilization mit dem IMAS Theater in Ottawa wird vermutlich nicht mehr klappen. Auch das bedaure ich ein wenig. Wäre ich allein unterwegs würde ich die Reise an einigen Stellen anders gestalten. So muss ich mich den Gegebenheiten eben anpassen. Und letztlich kann ich mich ja auch nicht beschweren, denn gesehen und erlebt haben wir in den zurückliegenden fast 4 Wochen sehr viel!

Am Abend laufen wir noch ein kurzes Stück vom Campingplatz aus am St. Lawrence Strom entlang. Anschließend gibt es Abendessen im RV und wie immer sitzen wir noch ein wenig zusammen und unterhalten uns.