Isla Quinchao

(Anm. des Autors: Dieser Artikel ist quasi eine Premiere – zum ersten Mal auf dieser Reise habe ich meine Erlebnisse und Eindrücke direkt unterwegs festgehalten. Dank Smartphone ist das ja bequem auf den Plazas oder an der Uferpromenade sitzend möglich. Die tatsächliche Veröffentlichung musste trotz verfügbarer WLANs allerdings noch warten, bis die vorangehenden Artikel fertig waren.)

Nach dem Frühstück suche ich heute erstmal die wahrscheinlich einzige Lavanderia von Castro auf, um mal wieder frische Wäsche zu haben. Obwohl die Öffnungszeiten an der Tür angeschlagen sind und eigentlich offen sein sollte, ist niemand zu sehen. In einer Bäckerei nebenan erfahre ich, dass sich die Öffnungszeiten wohl verändert haben und in Kürze jemand kommen würde. Also gehe ich noch ein Stück weiter zum Puente Gamboa Mirador, um die berühmten Pfahlbauten von Castro zu fotografieren. Anschließend treffe ich in der Lavanderia tatsächlich jemanden an.

Da mir Castro nicht viel mehr zu bieten scheint als ich bereits gesehen habe, fahre ich mit dem Minibus auf die Insel Quinchao. Der Lonely Planet empfiehlt zwei Ortschaften dort als entspannten Tagesausflug.

Die erste ist Curaco de Vélez, welches sich als ein total verschlafenes, aber sehr nettes Nest entpuppt. Und man glaubt es kaum: Auf der zentralen Plaza de Armas gibt’s doch tatsächlich kostenloses WLAN. Das findet man ja noch nicht mal in größeren deutschen Städten! Das Dorf besteht aus zwei- bis dreistöckigen Holz-Schindel-Häusern und insbesondere die Gegend um die Plaza de Armas ist sehr nett angelegt.

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Am Strand führt ein kurzer Weg auf Holzplanken entlang und ich schlendere einfach so ohne genaues Ziel ein wenig durch die Straßen. Dann komme ich wieder an der Haltestelle vorbei und beschließe, nach Achao weiter zu fahren.

Hier ist schon etwas mehr los, wenn die Ortschaft auch immer noch sehr klein und beschaulich ist. Entlang der Uferpromenade herrscht ein wenig Leben und ein kleiner Markt bietet Kunsthandwerk und touristischen Kitsch.

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In einem Restaurant direkt am Wasser gehe ich eine Kleinigkeit essen und schlendere dann noch ein wenig durch die Straßen. Die Stadt besitzt wieder eine schön angelegte Plaza de Armas mit einer der berühmten Kirchen von Chiloé.

Vom östlichen Ende der Uferpromenade aus kann ich schön das Festland von Chile sehen und man erkennt sogar deutlich die schneebedeckten Gipfel der Anden in der Ferne. Auf meinen Fotos kommt das leider nicht raus, aber vielleicht lässt sich zu Hause am PC noch etwas aus den RAW-Aufnahmen rausholen. Falls nicht, bleibt der Blick eben in meinem Gedächtnis gespeichert – man muss auch nicht von allem ein Foto haben :-).

Nachdem ich noch ein wenig die Aussicht genossen habe, fahre ich mit dem Bus zurück nach Castro. Es war ein wirklich gelungener, ruhiger Tag mit ein wenig Entspannung und die Seele baumeln lassen. Davon darf es auf dieser Reise ruhig noch ein paar mehr geben…