Parque Nacional Chiloé

(Nachtrag von Samstag, 14.12.2013)

Nach dem Frühstück lasse ich einmal mehr einen Teil meines Gepäcks in der Hospedaje zurück und fahre mit dem Minibus in den Parque Nacional Chiloé an der Westküste der Insel. Meine Idee ist, dort zuerst die kurzen Wege zu erkunden und dann evtl. in nördlicher Richtung bis nach Cole-Cole zulaufen und dort eine Nacht zu campen.

Die Fahrt führt sehr schön am Lago Cucao entlang und obwohl es noch etwas bewölkt ist, genieße ich die Aussicht vom Bus aus. Nach einer guten Stunde bin ich am Parkeingang und lasse mir vom dortigen Ranger einige Infos geben. Entgegen der Angaben im Lonely Planet ist das Campen nur auf den ausgewiesenen Plätzen erlaubt. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich wirklich eine Nacht hier bleiben möchte.

Zunächst laufe ich die aufwändig angelegten Wege ab, die mich zum Großteil aber nicht übermäßig umhauen. Der letzte ausgewiesene Weg führt dann zum Strand am offenen Pazifik, wo ich eine kleine Rast einlege und für eine Weile einfach das Meer vor mir genieße. Inzwischen hat es aufgeklart und die Sonne scheint vom nahezu wolkenlosen Himmel.

Auf dem Rückweg bietet ein Aussichtspunkt noch einen schönen Ausblick über die Dünenlandschaft. Da ich das Gefühl habe, das meiste gesehen zu haben und außerdem nicht so richtig Lust auf einen ca. 25 km langen Fußmarsch habe, beschließe ich, nach Castro zurück zu fahren und zu versuchen, heute noch zurück nach Puerto Montt zu kommen. In Ancud hatte ich erfahren, dass die Fähre zwischen Quellon im Süden Chiloés und Chaitén am Festland nur Donnerstags verkehrt. Deshalb bleibt mir nur der Landweg über Puerto Montt. Dieser wiederum soll sehr schön sein, da man drei Mal mit der Fähre übersetzen muss.

In einem Restaurant an der Straße warte ich auf den Bus, der auch weitestgehend pünktlich auftaucht. Auf der Rückfahrt kann ich nochmal den Ausblick über den Lago Cucao genießen – dieses Mal bei Sonnenschein.

Zurück in Castro kaufe ich mein Busticket nach Puerto Montt und statte der Lavanderia nochmal einen Besuch ab, in der ich gestern meine Wäsche habe waschen lassen. Die kam nämlich unvollständig zurück: Eines meiner Trekking T-Shirts fehlt. Das ist mir auf meinen Reisen bisher auch noch nicht passiert. Leider hat die Lavanderia bereits geschlossen – tja, das war dann wohl Pech. In der Hospedaje hole ich mein restliches Gepäck ab und vertreibe mir dann die verbleibende Zeit mit essen auf der Plaza de Armas :-).

Der Bus hat deutlich Verspätung und so muss ich auch im Terminal noch einige Zeit warten. Aber dann kann ich an Bord gehen und bin auf dem Weg nach Puerto Montt.

Die bereits bekannte Überfahrt mit der Fähre von Chacao nach Pargua findet in tollem Licht kurz vor Sonnenuntergang statt und es gibt sogar WLAN an Bord.

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Gegen 21:30 Uhr erreichen wir Puerto Montt. Leider ist das Büro von Kemelbus bereits geschlossen, so dass ich nicht wie geplant heute noch mein Ticket für die Fahrt nach Chaitén kaufen kann. An der Information bekomme ich die Auskunft, dass der Bus um 07:00 Uhr und nicht erst um 08:15 Uhr wie von der Touristeninfo in Ancud angegeben abfährt. Das heißt also morgen früh hier sein und hoffen, einen Platz im Bus zu ergattern.

Die Suche nach einer geeigneten Unterkunft gestaltet sich dagegen einfacher als gedacht. Ich werde von einer Frau angesprochen, die mir ein Zimmer für zunächst 12.000 Pesos inklusive Transport heute und morgen früh anbietet. Als ich zögere und außerdem sage, dass ich so früh morgens kein Frühstück brauche, bekomme ich das Zimmer für 10.000 Pesos. Das ist ein gutes Angebot, insbesondere da ich mich so nicht mehr darum kümmern muss, wie ich hin und morgen wieder zum Terminal komme.

Das Zimmer stellt sich als großes Doppelzimmer heraus, das ich für mich alleine bekomme. Im gleichen Haus gibt es noch mindestens vier weitere Zimmer, von den zwei bereits von einer Mexikanerin und einer Holländerin belegt sind. Ich treffe aber nur kurz die Mexikanerin, die wohl gerade gekocht hat, was vermutlich auch für den etwas seltsamen Geruch im Haus verantwortlich ist :-). Ich selbst richte mich für die Nacht ein und sortiere noch kurz meine Sachen für morgen. Dann gehe ich schlafen, da ich ja morgen sehr früh aufstehen muss.

One thought on “Parque Nacional Chiloé”

  1. Olá Timo,
    ich bin erst heute zum Lesen deiner letzten Berichte gekommen, aber was du wieder alles erlebst ist grandios. Offensichtlich ist die Pünktlichkeit in Chile auch nicht viel besser wie in Ecuador, wie wir sie mit dir zusammen erlebt haben. Ich bin schon auf deine nächsten Berichte gespannt. Viel Spass und viele weitere Erlebnisse auf deiner weiteren Reise wünscht dir
    dein Paps

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