(Nachtrag von Mittwoch, 11.12.2013)
Nach einer weiteren Nacht im Zelt stehe ich heute Morgen zeitig auf, um den Rückweg nach Cochamó anzutreten und dort gegen 14:30 Uhr den Bus nach Puerto Varas zu nehmen. Wie immer ist es so früh morgens noch ziemlich kalt und nach einer Katzenwäsche packe ich zügig meine Sachen zusammen. Dann mache ich mich auf den Weg.
Ich komme zügig voran, obwohl ich die gestrige Tour deutlich in den Beinen spüre. Unterwegs mache ich mehrfach eine kurze Pause und stärke mich mit einem Rest Pizza von gestern Abend und den übrigen Snacks. Einmal treffe ich auf zwei Kühe mit Kalb, die mir nicht so recht aus dem Weg gehen wollen. Ein ganzes Stück laufe ich zwischen ihnen den Weg entlang und bin mir nicht sicher, ob sie nun Angst vor mir haben oder mich zur Verteidigung des Jungen gleich auf die Hörner nehmen werden.
Schneller als gedacht erreiche ich schließlich das Eco-Hostel, den Ausgangspunkt unseres Ritts nach oben vorgestern. Vor mir liegt nun noch das Stück Strecke bis nach Cochamó entlang der Schotterpiste, das wir vorgestern mit dem Auto zurückgelegt hatten. Da ich nicht genau weiß, bis wohin der Bus fährt, bzw. von wo er kommt, muss ich wohl oder übel noch bis Cochamó laufen. Die Entfernung schätze ich allerdings völlig falsch ein und halte deshalb das erste vorbeikommende Auto auch nicht an. Der Weg zieht sich mühsam dahin und auf halber Strecke bin ich so erledigt, dass ich einfach eine Pause einlegen muss, obwohl es mittlerweile mit dem Bus eng werden könnte. Zum Glück kommen wenig später ein paar Bauarbeiter vorbei, die mich den Rest des Weges auf ihrem Pickup mitnehmen.
In Cochamó hole ich mir dann in einem Minimarkt erstmal eine Empanada und etwas besseres zu trinken als mein mit Chlor aufbereitetes Wasser und setze mich zum Warten in die Bushaltestelle. Laut Auskunft der Einheimischen sollte der Bus schon in weniger als einer halben Stunde vorbei kommen.
Tatsächlich warte ich natürlich etwa eine Stunde und bin froh, dann endlich auf dem Weg zurück nach Puerto Varas zu sein. Im Bus treffe ich auch das britische Pärchen wieder, für die morgen der Rückflug nach Schottland ansteht.
Eigentlich hatte ich geplant, noch an diesem Abend nach Puerto Montt und – falls möglich – nach Ancud auf Chiloé weiter zu fahren. Aber während der Busfahrt ändere ich erneut meine Pläne. Ich bin einfach zu fertig und möchte nur noch entspannen. Also checke ich für eine weitere Nacht in der Hospedaje ein, in der ich schon die zwei Nächte vor der Tour untergekommen war. Dann erkundige ich mich noch nach den Busverbindungen nach Ancud und entgegen meiner Erwartungen fährt Cruz del Sur direkt von hier, so dass ich morgen nicht erst nach Puerto Montt zurück und dort umsteigen muss. Außerdem erledige ich noch ein paar Einkäufe und genieße dann noch ein wenig die Aussicht über den See auf die beiden Vulkane Osorno und Calbuco. Zum Abschluss des Tages gehe ich im Cafe Barista einen wirklich hervorragenden Hamburger essen und falle dann völlig erschlagen ins Bett.
Lieber Timo,
die Ausblicke in die Landschaft waren deiner Beschreibung nach sicher mehr als gigantisch, aber der Weg dahin wohl nicht ganz ohne! Du kannst dir denken, dass mein Puls höher ging! Es heißt zwar: wer nicht wagt, der nicht gewinnt – aber bitte kein Risiko!!!
Ganz liebe Grüße und weiter gute Reise deine Mum