Erster Tag auf See

(Nachtrag von Dienstag, 14.01.2014)

Aus dem Ablegen in der Nacht wird leider nichts, da der Hafen noch bis in den Morgen hinein geschlossen bleibt. Gegen 07:30 Uhr wache ich auf, als Greg sich über Funk nach dem aktuellen Stand der Sperre erkundigt. Die genaue Antwort bekomme ich nicht mit, aber mit oder ohne Freigabe lichten wir wenig später den Anker.

Unter Maschine nehmen wir Kurs in südwestlicher Richtung und fahren bei recht ordentlichem Seegang und starkem Wind die Magellanstraße entlang. Frühstück gibt es unterwegs – Müsli und Kaffee. Der von Achtern kommende Seegang sorgt für ein sanftes Rollen des Schiffs – eine Bewegung, die ich gar nicht mag! Aber ich bleibe zum Glück fitt und falle nicht der Seekrankheit anheim. Zwischendurch scheint abschnittsweise mal die Sonne bei ansonsten fast vollständig geschlossener Wolkendecke. Erstaunlicher Weise flaut der Wind und der Seegang am Nachmittag deutlich ab, so dass man sogar von Flaute sprechen könnte. Wir müssen die zur Unterstützung gesetzte Genua wieder einholen und laufen unter Maschine weiter in Richtung Cabo Froward, vorbei am Leuchtturm San Isidro – dem südlichsten Leuchtturm des südamerikanischen Festlandes.

Kurz vor dem Kap frischt der Wind und der Seegang wieder deutlich auf und keine halbe Stunde später kämpfen wir wieder gegen recht heftige Wellen an. Für heute verlieren wir diesen Kampf und müssen umkehren. Greg setzt Kurs zurück auf die Bucht Aguila ein kleines Stück südlich vom Leuchtturm San Isidro. Etwas mehr als eine Stunde später gehen wir dort vor Anker.

Zum Abendessen gibt’s gebackene Kartoffeln mit angedünstetem Gemüse, Thunfisch und Salsa. Während wir auf die zweite Runde Kartoffeln aus dem Ofen warten, bereitet uns Molly frisches Popcorn zu.

Morgen wollen wir sehen, wie die Bedingungen für die Passage ums Cabo Froward sind und je nachdem gleich morgens ablegen oder noch einen Landgang zum Leuchtturm San Isidro einlegen.