Eine Busfahrt mit Zwischenfall

(Nachtrag von Dienstag, 17.12.2013)

Heute Morgen – oder eher heute Nacht – klingelt um kurz nach vier Uhr der Wecker. Zeit zum Aufstehen, der einzige Bus nach Coyhaique fährt um fünf Uhr ab. Zügig machen wir uns fertig, packen unsere Sachen zusammen und laufen ein Stück die Straße hinunter zum Bus, der schon bereit steht. Wenig später geht es auch schon los.

Wieder führt die Fahrt rumpelnd über die Schotterpiste der Carretera Austral. Der wenige Schlaf macht sich bemerkbar und immer wieder nicke ich ebenso wie Jeroen neben mir ein.

Als wir durch Puyuhuapi durchfahren wird mir bewusst, dass Frederico gar nicht wie geplant hier aussteigt. Er wollte eigentlich den hiesigen Park besuchen und mit dem gleichen Bus am nächsten Tag weiterfahren, hat seinen Plan über Nacht aber wohl geändert.

Viel sehen wir von diesem Teil der Carretera Austral nicht. Zum einen dämmert es ja gerade erst, zum anderen ist es recht bewölkt, fast neblig, und es hat auch noch leicht angefangen zu regnen! So fahren wir rumpelnd dahin und holen streckenweise ein wenig des fehlenden Schlafs nach…

… und dann plötzlich – rums – knallt unser Bus auf einen vor uns stehenden! Während des scharfen Bremsens sehe ich noch den anderen Bus und denke “Das wird nicht reichen!” und dann knallt es auch schon. Wie ich später erfahre ist der andere Bus wohl unerwartet aus parkender Position an der Seite eingeschert. Der Aufprall ist zum Glück nicht allzu heftig, so dass niemand verletzt wird. Aber beide Busse tragen ihren Schaden davon. An unserem ist die Motorhaube eingedrückt, die Scheinwerfer beschädigt, die Hupe abgefallen und die Windschutzscheibe gerissen. Außerdem läuft irgendeine Flüssigkeit aus, die aber zum Glück nach Wasser aussieht. Gehen wir also mal davon aus, dass die wichtigsten technischen Bestandteile noch funktionieren. Für ein paar Minuten steigen fast alle aus. Der andere Bus fährt kurz darauf einfach weiter und auch unser Fahrer meint nach kurzer Inspektion des Schadens “vamos” :-).

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Etwa eine Stunde später halten wir an einer Polizeistation an, wo auch schon unser Unfallgegner wartet. So läuft das also hier: Man ruft nicht die Polizei, sondern man fährt selbst hin :-).

Die beiden Fahrer erledigen in der Polizeistation den notwendigen Papierkram und dann geht’s weiter. In Deutschland hätte unser Bus vermutlich wegen fehlender Verkehrssicherheit nicht weiter fahren dürfen – hier wird das pragmatischer gehandhabt.

Auf der restlichen Fahrt erleben wir nun die an uns vorbei ziehende Landschaft bei deutlich besserem Wetter. Und als wir pünktlich (Werden Unfälle bei der Reisezeit hier gleich mit kalkuliert?!) nach sechs Stunden Fahrt in Coyhaique ankommen scheint wieder die Sonne vom strahlend blauen Himmel.

Jeroen verabschiedet sich noch im Terminal von uns, da er nach Möglichkeit noch heute nach Chile Chico fahren und von dort über die Grenze nach Argentinien wechseln will. Frederico, Gianfranco und ich machen uns auf den Weg zum Tourismus-Büro, um Informationen über mögliche Aktivitäten und Transfers der nächsten Tage zu beschaffen. Die Auskünfte, die wir dort bekommen sind wirklich hervorragend! Das dürfte eines der besten Tourismus- Büros sein, das ich in Südamerika bisher besucht habe.

Leider kommen aber wieder einmal Hindernisse auf uns zu. Eines der Schiffe, die die großen Seen und Fjorde des südlichen patagonischen Inlandeisfelds befahren ist wegen technischer Probleme außer Betrieb. Ein Teil der Strecke von Villa O’Higgins durch die “Hintertür” nach Argentinien müssen derzeit deshalb zu Fuß zurückgelegt werden. Prinzipiell wären 15 km zusätzlich ja kein Problem – nicht jedoch, wenn man das gesamte Gepäck dabei tragen muss. Auf den Trekking-Touren wird ja immer nur das nötigste mitgenommen, hier müssten wir aber unser gesamtes Gepäck mitschleppen. Da für diesen Teil der Strecke auch keine Packpferde zur Verfügung stehen, fällt dieser sicherlich spektakuläre Weg nach Argentinien flach und es bleibt nur der reguläre Grenzübergang zwischen Chile Chico und Los Antiguos.

Auch meine geplante Bootstour zum San Rafael Gletscher stellt sich als schwerer heraus als gedacht. Noch immer hat die echte Hauptsaison nicht begonnen und viele Services sind noch nicht regelmäßig in Betrieb.

Nachdem wir das Maximale aus den Informationsquellen des Tourismus-Büros herausgeholt haben, begeben wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft. In einem Teil der Stadt, südlich von der Plaza de Armas finden wir eine Hospedaje an der anderen. Wir vergleichen ein wenig die Angebote und checken dann in einer mit einem Dreibettzimmer ein.

Auf getrennten Wegen begeben wir uns dann noch einmal auf Informationssuche. Ich kann dem Lonely Planet in diesem Fall nur beipflichten: Das System der Busse, die Coyhaique mit den umliegenden Destinationen verbinden ist mehr als unübersichtlich. Aber nach einiger Recherche habe ich zwei Möglichkeiten ausgeklügelt, die mir beide den Besuch eines Gletschers per Boot bieten. Die eine Variante führt zum San Rafael Gletscher im nördlichen patagonischen Eisfeld, die zweite Variante zum O’Higgins Gletscher im südlichen. Letztere verspricht etwas günstiger zu sein (bei immer noch sündhaften Preisen) und schließt die Gegend um Villa O’Higgins mit ein. Dafür ist der Transport wesentlich aufwändiger und aufgrund der anstehenden Weihnachtsfeiertage weniger verlässlich. Außerdem kostet diese Variante insgesamt mindestens zwei bis drei Tage mehr Zeit. Zum San Rafael Gletscher bzw. zum Ausgangspunkt der dortigen, deutlich teureren Tour ist der Transport dagegen fast ein Kinderspiel. Außerdem wird dieser Gletscher im Lonely Planet als absolut sehenswert beschrieben und diese Variante nimmt weniger Zeit in Anspruch. Dafür würde ich aber auch die gesamte Region um Villa O’Higgins auslassen. Beides ist aufgrund des eingeschränkten Transportangebots praktisch nicht machbar, ohne zu viel Zeit zu verlieren. Jetzt muss ich mich nur noch entscheiden. Und das fällt mir hier überhaupt nicht leicht!

Zum Abschluss des Tages und zur Feier der am Ende mit Bravour gemeisterten Carretera Austral gehen wir alle drei zusammen noch schön in einem chilenischen Steakhouse essen. So ein richtig gutes Steak mit einem hervorragend chilenischen Rotwein – einfach ein Traum!

Abenteuer Carretera Austral

(Nachtrag von Montag, 16.12.2013)

Nach dem zeitigen Aufstehen gestern war die Nacht heute in der recht guten Unterkunft sehr erholsam. Leider fällt das Frühstück einmal mehr recht spartanisch aus und auch die Freundlichkeit der Betreiber der Hospedaje lässt etwas zu wünschen übrig. Auf die Frage, bis wann ich ausgecheckt habe muss, heißt es nur, sofort und ich könne mein Gepäck hier unterstellen. Während ich am Zusammenpacken bin kommt auch gleich die Angestellte vorbei und zieht bereits das Bett ab. Dabei ist es gerade mal 09:00 Uhr!

Insgesamt fühle ich mich in diesem Dorf hier nicht so richtig wohl. Kaum Infrastruktur, eine stark eingeschränkte Verfügbarkeit von verlässlichen Informationen, eine zwar gute Unterkunft, aber mit eher unfreundlichem Personal und zu essen gibt’s auch nicht so richtig etwas. All das bestärkt meinen ursprünglichen Plan, gleicht weiter zu ziehen…

… das allerdings stellt sich als nicht so leicht heraus. Bei Chaitur bekomme ich die Info, dass der nächste Bus nach La Junta bzw. nach Coyhaique erst am Mittwoch fährt. Von La Junta gibt es zwar wohl tägliche Verbindungen, dorthin zu kommen ist aber vor Mittwoch praktisch ausgeschlossen. Die einzige Möglichkeit scheint die tägliche Verbindung nach Furtalefu an der Grenze zu Argentinien zu sein, mit der man auch nach Villa Santa Lucia kommt, einem Kaff an der Carretera Austral ca. 70 km nördlich von La Junta. Von dort müsste ich dann irgendwie per Anhalter weiterkommen.

Genau das ist auch der Plan von Frederico und Gianfranco, die ich inzwischen auch wieder getroffen habe und mit denen wir noch kurz die Möglichkeiten für Aktivitäten vor Ort prüfen. Ich hingegen beschließe, bis nach Furtalefu zu fahren, dort die zwei Tage bis Mittwoch zu verbringen und dann mit dem Bus früh morgens zurück nach Chaitén oder auch nur Villa Santa Lucia zu fahren, um dann den regulären Bus nach Coyhaique zu nehmen.

Ich habe mein Ticket schon gekauft, als über Frederico die Neuigkeit durchsickert, dass der Bus am Mittwoch ersatzlos gestrichen wurde und erst am Sonntag entsprechend Anschluss nach Coyhaique besteht. Na super!

Kurz entschlossen tausche ich mein Ticket und schließe mich dem Plan von Frederico und Gianfranco an. Während wir auf den Bus nach Villa Santa Lucia warten, bekomme ich allerdings starke Zweifel. Wir versuchen zur Probe für die verbleibende halbe Stunde noch unser Glück mit Autostopp vor Ort und die Tatsache, dass in der Zeit kein passendes Fahrzeug vorbei kommt, beruhigt mich nicht gerade. Das Tourismusbüro, bei dem ich heute Morgen die Infos von Chaitur vergebens gegenchecken wollte, hatte mir deutlich davon abgeraten, nach Villa Santa Lucia zu fahren. Dort sei schlicht gar nichts außer einer Handvoll Häuser. In Ermangelung anderer echter Alternativen, beschließe ich, mir beim Durchfahren einen schnellen Überblick davon zu verschaffen und dann gegebenenfalls im Bus sitzen zu bleiben und bis Furtalefu durchzufahren. Von dort würde ich vielleicht einfacher eine Transportmöglichkeit nach La Junta finden, da Furtalefu einfach ein ganzes Stück großer ist als Villa Santa Lucia und außerdem auch mehr touristische Infrastruktur bietet.

Schließlich taucht der Bus auf und wir fahren los. So richtig entspannen kann ich mich angesichts der Unsicherheit über das weitere Fortkommen nicht. Trotzdem genieße ich die Fahrt entlang der Carretera Austral und durch eine herrliche Landschaft.

In Villa Santa Lucia bin ich zunächst weiter unschlüssig, steige dann aber ohne weiter nachzudenken mit Frederico und Gianfranco aus. Auf der Plaza in diesem wirklich völlig verschlafenen Nest sitzt Jeroen aus den Niederlanden, der vor wenigen Stunden aus Furtalefu hier angekommen war. Auch er will weiter nach Süden und bei inzwischen vier Personen wittere ich die Möglichkeit, vielleicht einen privaten Transport zu organisieren.

Während die anderen unser Gepäck bewachen, ziehe ich mit Frederico los und spreche Einheimische an, vor deren Häusern ein geeignet erscheinendes Transportmittel steht. Das erste Angebot fällt mit 70.000 Pesos gar nicht so schlecht aus und wir könnten in ca. drei Stunden losfahren. Beim zweiten Angebot für 60.000 Pesos und sofortiger Abfahrt schlagen wir ohne weiteres Zögern sofort zu. Das sind 15.000 Pesos pro Person, der Bus für die volle Strecke nach Coyhaique kostet 24.000 Pesos pro Person! Es verbleiben uns also 9.000 Pesos für die Strecke von La Junta bis nach Coyhaique und wir kommen Null auf Null raus bei gleichzeitig anderthalb eingesparten Tagen!

Wenig später werden wir an der Plaza abgeholt und los geht’s. Während der Fahrt können wir immer wieder kurze Ausblicke in die grandiose Landschaft links und rechts der Carretera Austral erhaschen. Außerdem unterhalte ich mich viel mit Jeroen.

Für die etwa 70 km brauchen wir um die zwei Stunden. Nach der Ankunft in La Junta holen wir uns erstmal die Infos für die Weiterfahrt morgen und kaufen auch gleich die Tickets für alle vier. Der Bus fährt um 05:00 Uhr morgens ab – puh, schon wieder so früh aufstehen!

Nachdem das geregelt ist, suchen wir eine Unterkunft. Wieder einmal gar nicht so einfach, weil bei den meisten angesteuerten niemand anzutreffen und die einzige verfügbare Option Frederico zu teuer ist. Beim Kauf der Bustickets wurde uns von einer Einheimischen eine Unterkunft für 8.000 Pesos angeboten, die sich meinem Empfinden nach eher nach einer privaten Unterbringung im eigenen Haus angehört hat. Nach ein wenig suchen finden wir das besagte Haus auch und es stellt sich heraus, dass die Frau dort ein paar ganz einfache Zimmer im ersten Stock ihres Hauses vermietet. Für eine Nacht, die ohnehin recht kurz werden würde war das ganz OK und so quartieren wir uns ein.

Anschließend gehe ich mit Jeroen noch etwas essen. Auf der Suche nach einer Unterkunft waren wir mit Hilfe des Lonely Planet auf das offensichtlich einzige offene Restaurant im Ort gestoßen. Es hatte sich ebenfalls eher wie das private Angebot angehört, uns etwas zu essen zu kochen. Wir versuchen unser Glück und es stellt sich als ganz nettes kleines Restaurant mit vier Tischen heraus. Wir bekommen einen Salat mit Lachsstreifen aus der Dose als Vorspeise, gefolgt von Reis und Rindfleisch und einer Art Bananenpudding zum Nachtisch. Und das ganze zu einem äußerst guten Preis.

Nach dem Essen verbringe ich auf der Plaza de Armas sitzend den Rest der Zeit bis zum Sonnenuntergang mit Blog schreiben. Dann treffe ich Frederico und Gianfranco wieder und wir gehen zusammen zur Unterkunft zurück. Dort herrscht inzwischen reger Betrieb, da einige Bauarbeiter zum Übernachten eingetroffen sind, die tagsüber entlang der Carretera Austral Straßenarbeiten vornehmen. Nach einer Dusche geht’s ab ins Bett, da wir morgen ja recht zeitig raus müssen.

Patagonien – ich komme!

(Nachtrag von Sonntag, 15.12.2013)

Heute Morgen heißt es für mich sehr früh aufstehen, denn um 07:00 Uhr fährt der einzige Bus nach Chaitén. Mit meiner Hostelbetreiberin ist vereinbart, dass sie mich um 06:40 Uhr zum Terminal fährt. Als ich mein Zimmer verlasse und ins Erdgeschoss gehe ist natürlich niemand zu sehen. Ich bin schon am Überlegen, wie ich um diese Zeit am besten ein Taxi finden kann, um auf eigene Faust zum Terminal zu fahren. Da kommt sie tatsächlich mit dem Auto angefahren. Offensichtlich wohnt sie selbst gar nicht in dem Haus, sondern vermietet dessen Zimmer nur. In nur etwa fünf Minuten sind wir beim Terminal, wo auch schon der Bus wartet.

Da ich gestern Abend kein Ticket mehr kaufen konnte, weil das Büro bereits geschlossen hatte, frage ich zunächst beim Cobrador nach. Er meint, dass ich ggf. eben keinen Sitzplatz hätte, weil Passagiere mit gültigem Ticket natürlich Vorrang haben. Bei guten neun Stunden Fahrt klingt das natürlich nicht so vielversprechend, aber mir bleibt ohnehin nichts anderes übrig, also steige ich ein. Außerdem stellen sich die Dinge hier ja als völlig anders heraus als ursprünglich vermutet…

Wenig später fahren wir los und natürlich stellt sich heraus, dass der Bus bei weitem nicht voll belegt ist – also kein Grund zur Panik :-). Nach etwa einer Stunde Fahrt fahren wir auf die erste Fähre. Da ich ursprünglich ja geplant hatte, von Chiloé mit der Fähre nach Chaitén überzusetzen, habe ich mich kaum über die vor mir liegende Strecke informiert. Ich weiß nur, dass wir wohl insgesamt drei Mal mit einer Fähre übersetzen würden und die gesamte Fahrt gute neun Stunden dauern würde.

Das Boarding der Fähre ist Maßarbeit für den Fahrer und das Fährpersonal, da der Bus vorne und hinten aufsetzt. So geht das Ganze sehr langsam und behutsam von statten.

Die erste Überfahrt ist nur relativ kurz und fast unmittelbar nach der Ankunft auf der anderen Seite weicht die asphaltierte Straße einer Schotterpiste. Auch die Landschaft hat sich inzwischen deutlich verändert. Die eher sanften Bergformationen sind bizarreren und wilderen gewichen.

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Etwa zwei Stunden später fahren wir auf die nächste, dieses Mal etwas größere Fähre. Die Überfahrt führt an der Küste entlang und an mehreren kleinen Inseln vorbei in einen Fjord.

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Insgesamt sind wir dieses Mal fast vier Stunden unterwegs. Da ich mich gestern nicht mehr mit Snacks versorgen konnte, zehre ich zunächst von den restlichen Erdnüssen in meinem Rucksack und kaufe mir schließlich zu einem völlig überhöhten Preis eine kleine Tafel Schokolade. Etwas richtiges zu Essen gibt es an Bord leider nicht. Unterwegs sehen wir einige Seehunde und allein die an uns vorbei ziehende Landschaft ist einfach herrlich – vor allem auch, da es inzwischen aufzuklaren beginnt. Ich fühle deutlich, wie ich Patagonien näher komme :-).

Nach der Ankunft an Land folgt eine kurze Strecke von ca. 10 km, bis wir auf die dritte und letzte Fähre fahren. Inzwischen haben wir blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein – daran hatte ich heute Morgen noch nicht geglaubt!

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Gegen 16:00 Uhr erreichen wir schließlich Chaitén. Das Dorf wurde beim Ausbruch des gleichnamigen, bis dato noch nicht als solchen identifizierten Vulkans vollständig zerstört. Es folgte eine lange Zeit der Unsicherheit und nach der Entscheidung des Staates sollte das Dorf eigentlich 10 km weiter nördlich wieder aufgebaut werden. Aber die Bevölkerung kehrte an dieselbe Stelle zurück und heute ist Chaitén ein kleines Dorf mit beschränkter touristischer Infrastruktur. Der Vulkan ragt heute rauchend hinter dem Dorf in die Höhe.

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Chaitén ist eine Durchgangsstation für Reisende, die entweder so wie wir mit dem Bus über die Ruta Bi-Modal hier her kommen oder eben mit der Fähre von Quellón auf Chiloé übersetzen. Dreh- und Angelpunkt jeglichen Ankommens und Abfahrens ist die Agentur Chaitur, die Bustickets verkauft und Informationen bereit hält. Somit ist hier auch der Treffpunkt für Reisende wie mich, zumal der Bus uns auch direkt hier absetzt. Ich treffe hier wieder auf Frederico, einen Italiener, den ich bereits auf der langen Fährfahrt kurz kennen gelernt habe. Zusammen treffen wir noch auf Gianfranco, ebenfalls aus Italien und begeben uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Vor allem Frederico sucht nach der günstigsten Möglichkeit, während ich schon gerne eine annehmliche Hospedaje hätte und hier nicht im Zelt schlafen möchte. Schließlich checken Gianfranco und ich in der sehr ordentlichen Hospedaje Don Carlos ein, während Frederico zur ersten gefundenen Option zurückkehrt.

Ich richte mich in meinem Zimmer ein wenig ein und nutze dann das vorhandene, sehr stabile WLAN für eine ausgiebige Chat-Session und ein längeres Skype-Telefonat mit meiner Freundin Paola. Ich wünschte nur, es wäre inhaltlich so erfreulich wie die ganze Reise bisher. Aber dieser Wunsch bleibt leider unerfüllt :-(.

Da ich den ganzen Tag nichts anständiges gegessen habe, mache ich mich abschließend auf die Suche nach einem geeigneten Restaurant. Leider ohne Erfolg, da die wenigen Lokalitäten alle geschlossenen haben. Einzig ein paar kleine Supermärkte kann ich finden und bevor diese auch noch schließen, kaufe ich mir kurzer Hand ein paar Nudeln und Tomatensoße. Mit meiner Camping-Kochausrüstung ziehe ich dann los. Zunächst suche ich ein paar andere Backpacker, die irgendwo im Dorf campen, kann sie aber nicht finden. Also gehe ich an den Strand und koche mir dort mein Abendessen. Kurze Zeit später tauchen zwei andere Backpacker mit dem gleichen Vorhaben auf und auch Frederico und Gianfranco laufen vorbei und gesellen sich zu mir. Wir machen noch ein wenig Pläne für den nächsten Tag und kehren dann in unsere Unterkünfte zurück.

Parque Nacional Chiloé

(Nachtrag von Samstag, 14.12.2013)

Nach dem Frühstück lasse ich einmal mehr einen Teil meines Gepäcks in der Hospedaje zurück und fahre mit dem Minibus in den Parque Nacional Chiloé an der Westküste der Insel. Meine Idee ist, dort zuerst die kurzen Wege zu erkunden und dann evtl. in nördlicher Richtung bis nach Cole-Cole zulaufen und dort eine Nacht zu campen.

Die Fahrt führt sehr schön am Lago Cucao entlang und obwohl es noch etwas bewölkt ist, genieße ich die Aussicht vom Bus aus. Nach einer guten Stunde bin ich am Parkeingang und lasse mir vom dortigen Ranger einige Infos geben. Entgegen der Angaben im Lonely Planet ist das Campen nur auf den ausgewiesenen Plätzen erlaubt. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich wirklich eine Nacht hier bleiben möchte.

Zunächst laufe ich die aufwändig angelegten Wege ab, die mich zum Großteil aber nicht übermäßig umhauen. Der letzte ausgewiesene Weg führt dann zum Strand am offenen Pazifik, wo ich eine kleine Rast einlege und für eine Weile einfach das Meer vor mir genieße. Inzwischen hat es aufgeklart und die Sonne scheint vom nahezu wolkenlosen Himmel.

Auf dem Rückweg bietet ein Aussichtspunkt noch einen schönen Ausblick über die Dünenlandschaft. Da ich das Gefühl habe, das meiste gesehen zu haben und außerdem nicht so richtig Lust auf einen ca. 25 km langen Fußmarsch habe, beschließe ich, nach Castro zurück zu fahren und zu versuchen, heute noch zurück nach Puerto Montt zu kommen. In Ancud hatte ich erfahren, dass die Fähre zwischen Quellon im Süden Chiloés und Chaitén am Festland nur Donnerstags verkehrt. Deshalb bleibt mir nur der Landweg über Puerto Montt. Dieser wiederum soll sehr schön sein, da man drei Mal mit der Fähre übersetzen muss.

In einem Restaurant an der Straße warte ich auf den Bus, der auch weitestgehend pünktlich auftaucht. Auf der Rückfahrt kann ich nochmal den Ausblick über den Lago Cucao genießen – dieses Mal bei Sonnenschein.

Zurück in Castro kaufe ich mein Busticket nach Puerto Montt und statte der Lavanderia nochmal einen Besuch ab, in der ich gestern meine Wäsche habe waschen lassen. Die kam nämlich unvollständig zurück: Eines meiner Trekking T-Shirts fehlt. Das ist mir auf meinen Reisen bisher auch noch nicht passiert. Leider hat die Lavanderia bereits geschlossen – tja, das war dann wohl Pech. In der Hospedaje hole ich mein restliches Gepäck ab und vertreibe mir dann die verbleibende Zeit mit essen auf der Plaza de Armas :-).

Der Bus hat deutlich Verspätung und so muss ich auch im Terminal noch einige Zeit warten. Aber dann kann ich an Bord gehen und bin auf dem Weg nach Puerto Montt.

Die bereits bekannte Überfahrt mit der Fähre von Chacao nach Pargua findet in tollem Licht kurz vor Sonnenuntergang statt und es gibt sogar WLAN an Bord.

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Gegen 21:30 Uhr erreichen wir Puerto Montt. Leider ist das Büro von Kemelbus bereits geschlossen, so dass ich nicht wie geplant heute noch mein Ticket für die Fahrt nach Chaitén kaufen kann. An der Information bekomme ich die Auskunft, dass der Bus um 07:00 Uhr und nicht erst um 08:15 Uhr wie von der Touristeninfo in Ancud angegeben abfährt. Das heißt also morgen früh hier sein und hoffen, einen Platz im Bus zu ergattern.

Die Suche nach einer geeigneten Unterkunft gestaltet sich dagegen einfacher als gedacht. Ich werde von einer Frau angesprochen, die mir ein Zimmer für zunächst 12.000 Pesos inklusive Transport heute und morgen früh anbietet. Als ich zögere und außerdem sage, dass ich so früh morgens kein Frühstück brauche, bekomme ich das Zimmer für 10.000 Pesos. Das ist ein gutes Angebot, insbesondere da ich mich so nicht mehr darum kümmern muss, wie ich hin und morgen wieder zum Terminal komme.

Das Zimmer stellt sich als großes Doppelzimmer heraus, das ich für mich alleine bekomme. Im gleichen Haus gibt es noch mindestens vier weitere Zimmer, von den zwei bereits von einer Mexikanerin und einer Holländerin belegt sind. Ich treffe aber nur kurz die Mexikanerin, die wohl gerade gekocht hat, was vermutlich auch für den etwas seltsamen Geruch im Haus verantwortlich ist :-). Ich selbst richte mich für die Nacht ein und sortiere noch kurz meine Sachen für morgen. Dann gehe ich schlafen, da ich ja morgen sehr früh aufstehen muss.

Isla Quinchao

(Anm. des Autors: Dieser Artikel ist quasi eine Premiere – zum ersten Mal auf dieser Reise habe ich meine Erlebnisse und Eindrücke direkt unterwegs festgehalten. Dank Smartphone ist das ja bequem auf den Plazas oder an der Uferpromenade sitzend möglich. Die tatsächliche Veröffentlichung musste trotz verfügbarer WLANs allerdings noch warten, bis die vorangehenden Artikel fertig waren.)

Nach dem Frühstück suche ich heute erstmal die wahrscheinlich einzige Lavanderia von Castro auf, um mal wieder frische Wäsche zu haben. Obwohl die Öffnungszeiten an der Tür angeschlagen sind und eigentlich offen sein sollte, ist niemand zu sehen. In einer Bäckerei nebenan erfahre ich, dass sich die Öffnungszeiten wohl verändert haben und in Kürze jemand kommen würde. Also gehe ich noch ein Stück weiter zum Puente Gamboa Mirador, um die berühmten Pfahlbauten von Castro zu fotografieren. Anschließend treffe ich in der Lavanderia tatsächlich jemanden an.

Da mir Castro nicht viel mehr zu bieten scheint als ich bereits gesehen habe, fahre ich mit dem Minibus auf die Insel Quinchao. Der Lonely Planet empfiehlt zwei Ortschaften dort als entspannten Tagesausflug.

Die erste ist Curaco de Vélez, welches sich als ein total verschlafenes, aber sehr nettes Nest entpuppt. Und man glaubt es kaum: Auf der zentralen Plaza de Armas gibt’s doch tatsächlich kostenloses WLAN. Das findet man ja noch nicht mal in größeren deutschen Städten! Das Dorf besteht aus zwei- bis dreistöckigen Holz-Schindel-Häusern und insbesondere die Gegend um die Plaza de Armas ist sehr nett angelegt.

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Am Strand führt ein kurzer Weg auf Holzplanken entlang und ich schlendere einfach so ohne genaues Ziel ein wenig durch die Straßen. Dann komme ich wieder an der Haltestelle vorbei und beschließe, nach Achao weiter zu fahren.

Hier ist schon etwas mehr los, wenn die Ortschaft auch immer noch sehr klein und beschaulich ist. Entlang der Uferpromenade herrscht ein wenig Leben und ein kleiner Markt bietet Kunsthandwerk und touristischen Kitsch.

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In einem Restaurant direkt am Wasser gehe ich eine Kleinigkeit essen und schlendere dann noch ein wenig durch die Straßen. Die Stadt besitzt wieder eine schön angelegte Plaza de Armas mit einer der berühmten Kirchen von Chiloé.

Vom östlichen Ende der Uferpromenade aus kann ich schön das Festland von Chile sehen und man erkennt sogar deutlich die schneebedeckten Gipfel der Anden in der Ferne. Auf meinen Fotos kommt das leider nicht raus, aber vielleicht lässt sich zu Hause am PC noch etwas aus den RAW-Aufnahmen rausholen. Falls nicht, bleibt der Blick eben in meinem Gedächtnis gespeichert – man muss auch nicht von allem ein Foto haben :-).

Nachdem ich noch ein wenig die Aussicht genossen habe, fahre ich mit dem Bus zurück nach Castro. Es war ein wirklich gelungener, ruhiger Tag mit ein wenig Entspannung und die Seele baumeln lassen. Davon darf es auf dieser Reise ruhig noch ein paar mehr geben…

Ancud & Castro

(Nachtrag von Donnerstag, 12.12.2013)

Nachdem ich die letzten beiden Nächte im Zelt verbracht und daher nicht so gut geschlafen habe, lasse ich es heute Morgen ein wenig gemütlicher angehen. Den ersten Bus nach Ancud um 09:25 Uhr lasse ich deshalb aus und richte mich auf den nächsten um 11:05 Uhr ein. Nach dem Frühstück packe ich meine völlig in meinem kleinen Zimmer ausgebreiteten Sachen zusammen und marschiere los zum Bus-Terminal von Cruz del Sur, das sich etwas am Rand der Stadt befindet. Unterwegs lege ich noch einen Zwischenstopp im Supermarkt ein, in dem es kräftig weihnachtet: In voller Lautstärke wird man dort mit Jingle Bells beschallt. Bei tagsüber 20 Grad und herrlich sonnigem Wetter ist mir irgendwie noch weniger weihnachtlich zu Mute, als das zu Hause in Deutschland im vorweihnachtlichen Stress der Fall wäre…

Im Terminal muss ich noch etwa eine halbe Stunde warten, bis der Bus vorbei kommt. Die Fahrt geht mit einem Halt im bereits bekannten Terminal von Puerto Montt nach Pargua, wo wir auf die Fähre nach Chacao fahren. Während der Überfahrt können wir zum Glück aussteigen und obwohl es im Wind recht frisch ist, erlebe ich die Fährfahrt so voll mit. So am Meer fühle ich mich einfach am wohlsten!

Nach etwa einer weiteren halben Stunde hält der Bus vor einem Terminal in Ancud. Da auch einige Touristen aussteigen, steige auch ich aus. Was ich noch nicht weiß ist, das das nur das Terminal Rural ist und nicht das von Cruz del Sur, zu dem ich eigentlich will.

Da mir der Weg zu Fuß zu weit erscheint, nehme ich kurzer Hand ein Taxi zum anderen Terminal. Gegenüber befindet sich auch das Lunas Hostel, das mir Angela und Alex empfohlen haben. Ich frage dort zu allererst nach den Blauwalen, die man laut Lonely Planet in dieser Jahreszeit vor der Nordküste von Chiloé beobachten kann. Die Angestellte im Hostel ist sehr hilfsbereit und ruft für mich sogar die Agentur an, die Whale-Watching-Touren anbietet. So erfahre ich, dass die Wale erst ab frühestens Januar hier vorbei kommen. Sehr schade – wieder einmal scheine ich die richtige Zeit verpasst zu haben!

Ich lasse mir noch ein paar weitere Infos über Ancud und andere Aktivitäten in der Region geben und lagere mein Gepäck für ein paar Stunden im Hostel ein. Zunächst möchte ich mir Ancud ein wenig anschauen und im Tourismus-Büro vorbei gehen, um eine zweite Info bzgl. der Wale einzuholen. Erst dann möchte ich entscheiden, ob ich die Nacht hier bleibe oder gleich nach Castro weiterfahre.

Im Tourismus-Büro und durch Anrufe erfahre ich bzgl. der Wale nichts neues. Aber ich bekomme einige gute Infos über mögliche Aktivitäten und die Weiterfahrt gen Süden. Ich beschließe, mir Ancud noch ein wenig anzuschauen und dann nach Castro weiter zu fahren.

Die Stadt gefällt mir ausgesprochen gut – ganz entgegen der Erwartungen aufgrund der wenig enthusiastischen Beschreibung im Lonely Planet. Man darf eben auch nicht alles glauben, was in der Reisebibel steht!

Nachdem ich genug gesehen und an der Uferpromenade ein paar Empanadas de Queso gegessen habe, kaufe ich im Bus-Terminal mein Ticket für den nächsten Bus nach Castro. Leider vertue ich mich irgendwie mit der Uhrzeit und denke, der Bus führe erst in einer Stunde. Also schlendere ich nochmal ein wenig durch die Straßen. Als ich beim Fotografieren auf der Uhr der Kamera mein Irrtum bemerke, ist es vermeintlich schon zu spät. Zurück im Terminal kann ich mein Ticket aber für den nächsten Bus umtauschen – dieses Mal wirklich in knapp einer Stunde.

Ich hole mein Gepäck aus dem Hostel und als ich wieder ins Terminal komme, steht dort gerade der vermeintlich verpasste Bus – na super, dann hätte ich ja doch noch diesen nehmen können. Mit der Pünktlichkeit scheint man es hier auf Chiloé nicht so eng zu nehmen – ganz im Gegensatz zu meinen bisherigen Busfahrten, die alle immer recht akkurat abliefen. Ein erneuter Umtausch ist auf die Schnelle aber nicht möglich und so richte ich mich im Terminal auf etwa eine Stunde Warten ein.

Auch mein Bus hat natürlich deutlich Verspätung und so gegen 19:00 Uhr verlasse ich Ancud in Richtung Castro. Dort komme ich etwa anderthalb Stunden später an und begebe mich gleich zu der ausgewählten Hospedaje. Ich bekomme für 12.000 Pesos ein Zimmer ohne Bad – ein etwas höherer Preis als ich dachte. Dafür ist die Betreiberin super freundlich und nennt mich ständig “mi hijito”, verniedlichend für “mein Sohn”. Nachdem ich mich eingerichtet habe, mache ich noch einen kurzen Rundgang durch Castro und verbringe die verbleibenden Stunden dann mit Blog schreiben. Auch hier in Castro weihnachtet es kräftig und die Glocken der knallbunten Kirche spielen “Stille Nacht, Heilige Nacht”…

Gegen halb elf falle ich dann ins Bett.

Trekking im Valle Cochamó (Teil 3)

(Nachtrag von Mittwoch, 11.12.2013)

Nach einer weiteren Nacht im Zelt stehe ich heute Morgen zeitig auf, um den Rückweg nach Cochamó anzutreten und dort gegen 14:30 Uhr den Bus nach Puerto Varas zu nehmen. Wie immer ist es so früh morgens noch ziemlich kalt und nach einer Katzenwäsche packe ich zügig meine Sachen zusammen. Dann mache ich mich auf den Weg.

Ich komme zügig voran, obwohl ich die gestrige Tour deutlich in den Beinen spüre. Unterwegs mache ich mehrfach eine kurze Pause und stärke mich mit einem Rest Pizza von gestern Abend und den übrigen Snacks. Einmal treffe ich auf zwei Kühe mit Kalb, die mir nicht so recht aus dem Weg gehen wollen. Ein ganzes Stück laufe ich zwischen ihnen den Weg entlang und bin mir nicht sicher, ob sie nun Angst vor mir haben oder mich zur Verteidigung des Jungen gleich auf die Hörner nehmen werden.

Schneller als gedacht erreiche ich schließlich das Eco-Hostel, den Ausgangspunkt unseres Ritts nach oben vorgestern. Vor mir liegt nun noch das Stück Strecke bis nach Cochamó entlang der Schotterpiste, das wir vorgestern mit dem Auto zurückgelegt hatten. Da ich nicht genau weiß, bis wohin der Bus fährt, bzw. von wo er kommt, muss ich wohl oder übel noch bis Cochamó laufen. Die Entfernung schätze ich allerdings völlig falsch ein und halte deshalb das erste vorbeikommende Auto auch nicht an. Der Weg zieht sich mühsam dahin und auf halber Strecke bin ich so erledigt, dass ich einfach eine Pause einlegen muss, obwohl es mittlerweile mit dem Bus eng werden könnte. Zum Glück kommen wenig später ein paar Bauarbeiter vorbei, die mich den Rest des Weges auf ihrem Pickup mitnehmen.

In Cochamó hole ich mir dann in einem Minimarkt erstmal eine Empanada und etwas besseres zu trinken als mein mit Chlor aufbereitetes Wasser und setze mich zum Warten in die Bushaltestelle. Laut Auskunft der Einheimischen sollte der Bus schon in weniger als einer halben Stunde vorbei kommen.

Tatsächlich warte ich natürlich etwa eine Stunde und bin froh, dann endlich auf dem Weg zurück nach Puerto Varas zu sein. Im Bus treffe ich auch das britische Pärchen wieder, für die morgen der Rückflug nach Schottland ansteht.

Eigentlich hatte ich geplant, noch an diesem Abend nach Puerto Montt und – falls möglich – nach Ancud auf Chiloé weiter zu fahren. Aber während der Busfahrt ändere ich erneut meine Pläne. Ich bin einfach zu fertig und möchte nur noch entspannen. Also checke ich für eine weitere Nacht in der Hospedaje ein, in der ich schon die zwei Nächte vor der Tour untergekommen war. Dann erkundige ich mich noch nach den Busverbindungen nach Ancud und entgegen meiner Erwartungen fährt Cruz del Sur direkt von hier, so dass ich morgen nicht erst nach Puerto Montt zurück und dort umsteigen muss. Außerdem erledige ich noch ein paar Einkäufe und genieße dann noch ein wenig die Aussicht über den See auf die beiden Vulkane Osorno und Calbuco. Zum Abschluss des Tages gehe ich im Cafe Barista einen wirklich hervorragenden Hamburger essen und falle dann völlig erschlagen ins Bett.

Trekking im Valle Cochamó (Teil 2)

(Nachtrag von Dienstag, 10.12.2013)

Die Nacht im Zelt habe ich ganz gut verbracht, wenn ich darin natürlich auch nie ganz so gut schlafe wie in einem Bett im Hostel. Zum Frühstück treffe ich mich wieder mit Angela und Alex im Refugio. Die beiden wollen schon heute wieder den Rückweg nach Cochamó bzw. Puerto Varas antreten, während ich beschlossen habe, noch eine weitere Nacht hier zu bleiben. Zum Frühstück bekommen wir doch tatsächlich echten Kaffee! In Chile ist das eine Seltenheit, da sie hier aus mir unerklärlichen Gründen total auf Instanz-Nescafe abfahren.

Nach dem Frühstück regeln wir noch die Bezahlung der Pferde. Da Sofia plötzlich verschwunden war, konnten wir das gestern nicht mehr erledigen. Dann verabschiede ich mich von Angela und Alex und gehe erstmal zu meinem Zelt zurück.

Einen genauen Plan für heute habe ich nicht, da ich die Entscheidung, noch eine Nacht hier zu bleiben gestern ja recht spontan getroffen habe. Ich weiß aber, dass es von hier aus verschiedene Treks gibt, die an einem Tag machbar sind. Und da mir gesagt wurde, dass die Aussicht vom Arco Iris oben super sein soll und dieser Trek außerdem gleich auf dieser Seite des Flusses beginnt, entscheide ich mich kurzer Hand für diesen. Beim Zähneputzen treffe ich außerdem eine Gruppe chilenischer Studentinnen, die ebenfalls zum Arco Iris hinauf wollen. Als ich los laufe treffe ich sie wieder und bin so die meiste Zeit nicht allein.

Der Weg verläuft durch den Wald und steigt gleich von Beginn an sehr steil an. Anfangs wechsle ich mich bei der Vorhut immer wieder mit den Chileninnen ab, aber später falle ich komplett hinter sie zurück. Der letzte Teil des Weges verläuft dann knapp oberhalb der Baumgrenze und hält einige abenteuerliche Kletterpartien bereit. An fest angebrachten Seilen müssen wir immer wieder große Granitblöcke überqueren. Gedanken an Sicherung und Absturzgefahr verdränge ich lieber schnell wieder. Jetzt bin ich schon so weit gekommen, den letzten Rest werde ich auch noch schaffen. Außerdem bin ich ja nicht der erste Tourist hier oben.

So außerhalb des Waldes habe ich eine atemberaubende Aussicht ins Tal und die umliegenden Granitgipfel. Ich kann den Vergleich mit dem Yosemite Park in den USA inzwischen gut nachvollziehen. Einmal zieht ein großer Vogel – ein Adler oder ähnliches, definitiv aber kein Condor – seine Kreise nur wenige Meter über mir und mir gelingen ein paar tolle Aufnahmen. Ich kann hervorragend beobachten wie er mit winzigen Bewegungen der Schwanzfedern die Flugrichtung beeinflusst – das ist irgendwie beeindruckend. Die Natur macht es vor, der Mensch kopiert sie für seine technischen Errungenschaften.

Schließlich erreiche ich den Gipfel – oder zumindest das Hochplateau, das als Arco Iris das Ziel der Tour ist. Von hier aus kann man noch ein Stück höher steigen, nach den zurückliegenden Kletterpartien überlasse ich das aber lieber mal den Profis. Die Aussicht von hier oben ist einfach nur unglaublich! Natürlich tobe ich mich ausgiebig mit meiner Kamera aus. Außerdem ist eine lange Pause angebracht. Die Vorstellung, auf dem gleichen Weg zurück gehen und mich ohne echte Sicherung quasi abseilen zu müssen löst nicht unbedingt Begeisterung in mir aus.

Zunächst geselle ich mich zu den Chileninnen, etwas später bemerke ich dann Tanja und Amy, die kurz nach mir hier oben angekommen sein müssen. Die beiden warten auf Amys Mann, der noch weiter aufgestiegen ist. Zusammen verbringen wir hier oben einige Zeit und machen uns dann an den Abstieg.

Die Kletterpartien sind gar nicht mal so schlimm wie befürchtet, nur eine hat es definitiv in sich. Aber auch diesen Teil meistern wir und kommen sicher unten an. Amys Mann war schneller als wir und ist vermutlich schon beim Camp. Tanja und Amy haben offensichtlich noch Energie und wollen noch einen Abstecher zu den natürlichen Wasserrutschen machen. Auf glatten Felsen rutschen dort Touristen und Einheimische über Stromschnellen. Da ich das zumindest mal sehen will, laufe ich noch mit, obwohl ich eigentlich bereits ziemlich fertig bin. Zunächst finden wir den Weg nicht und sind schon auf dem Rückweg, als uns ein Einheimischer entgegen kommt. Er erklärt uns den Weg und nach der Überquerung einer abenteuerlichen Hängebrücke und einem weiteren steilen Abstieg sind wir am Ziel.

Eine ganze Gruppe Besucher scheint nur darauf zu warten, bis der erste es wagt, über die Felsen zu rutschen. Etwas später ist es dann tatsächlich soweit. Die Aktion sieht nicht mal seht gefährlich aus, mein Ding ist es aber nicht. Zumal das Wasser eiskalt ist, wie ich bei einer kurzen Erfrischung der Füße feststelle!

Irgendwann taucht dann auch Amys Mann auf, der uns offensichtlich bereits gesucht und sich Sorgen gemacht hat, weil wir nicht beim Camp eingetroffen sind. Einfach so abzuzweigen war vielleicht auch nicht die professionellste bergsteigerische Aktion, aber er war ja auch ziemlich vorausgerannt, was ebenfalls nicht sehr professionell ist.

Nach einer Weile sonnen, machen wir uns dann endgültig auf den Rückweg zum Camp – oder zumindest versuchen wir es. Im recht dichten Wald finden wir den Rückweg nicht! Nachdem wir vergeblich eine Weile auf verschiedenen Pfaden auf- und wieder abgestiegen sind, kehren wir zum Ausgangspunkt an den Stromschnellen zurück. Tanja und Amy bleiben aber plötzlich stehen, weil Tanja meint, mit ihrer GPS-App den richtigen Weg zu finden. Ich suche zusammen mit Amys Mann weiter. Und plötzlich haben wir Tanja und Amy verloren! Neben dem richtigen Weg suchen wir nun also auch noch die beiden! Ich bin ohnehin schon ziemlich fertig und dieses Umherirren stresst zusätzlich. Nach einer ganzen Weile finde ich schließlich unten bei den Stromschnellen den richtigen Einstieg. Auf diesem Pfad waren wir auch hergekommen. Wieder einmal rennt Amys Mann voraus und so bin ich kurze Zeit später allein unterwegs. Aber jetzt kommt mir der Weg bekannt vor und so kehre ich endlich zum Camp zurück. Dort warten auch schon die anderen, inklusive Tanja und Amy. Die beiden hatten wohl zufällig einen anderen, schnelleren Rückweg gefunden.

Die Pizza am Abend schmeckt nach den Anstrengungen des Tages noch besser als gestern. Anschließend unterhalte ich mich noch bis kurz nach Einbruch der Dunkelheit mit Tanja und kehre dann zu meinem Zelt zurück.

Trekking im Valle Cochamó (Teil 1)

(Nachtrag von Montag, 09.12.2013)

Heute geht’s mal wieder für mindestens zwei Tage in die Wildnis. Dieses Mal zum Teil aber auf leicht anderem Weg: Von Cochamó aus reiten Angela, Alex und ich zu Pferd bis nach La Junta im Valle Cochamó.

Zunächst müssen wir aber einige Zeit lang in Puerto Varas auf den Bus nach Cochamó warten. Das zieht sich so lange hin, dass ich nach meiner Erfahrung in Curacautín schon zu zweifeln beginne, ob wir jetzt einen der vielen vorbei fahrenden Minibusse verpasst haben. Endlich kommt dann aber doch noch ein größerer Bus mit der richtigen Aufschrift.

Die Fahrt dauert etwa drei Stunden und unterwegs unterhalten wir uns ausgiebig mit Jan, einem Deutschen, der zusammen mit seiner chilenischen Freundin einen großen Teil Chiles zu Fuß durchwandert. Die beiden verfolgen das Ziel, die gesamte Strecke nur zu Fuß bzw. mit dem Faltboot zurückzulegen. Im Bus sitzen sie nur, weil sie in Puerto Varas eingekauft haben und nun wieder nach Cochamó zurück fahren, dem Ausgangspunkt ihrer nächsten Wanderetappe. Ich bin von den Erzählungen über das Entstehen dieses Projekts, dessen minutiöse Planung und schließliche Umsetzung total fasziniert! Das ist doch das pure Leben eines Traums! Und Jan hat ansonsten noch ein beinahe normales Leben, in dem er als Ingenieur überall auf der Welt Turbinen von Gaskraftwerken inspiziert.

Mit uns im Bus sitzt auch das eine der britischen Pärchen, die ich im Parque Nacional Conguillíos kennen gelernt habe. Man läuft sich bei dieser Art zu reisen eben immer wieder über den Weg.

Durch die ausführliche Unterhaltung mit Jan vergehen die drei Stunden Fahrt wie im Flug und wir erreichen mit leichter Verspätung Cochamó. Da wir dort mit den meisten anderen aussteigen und nicht noch ein paar hundert Meter weiterfahren, müssen wir zur Agentur der Pferde noch ein Stück laufen bzw. werden kurz darauf von zwei Frauen mit dem Auto abgeholt, die uns offensichtlich bereits vermisst haben. Eine davon, Sofia, erinnert mich sofort an eine der Chileninnen im Film “Die Reise des jungen Che”. Später stellt sich heraus, dass sie unsere Führerin und außerdem Argentinierin ist :-).

Während Sofia bereits mit einem Pferd davon reitet, dürfen wir es uns im Garten eines normalen Wohnhauses erstmal bequem machen. Wir müssen wohl noch etwas auf die Pferde warten, da diese momentan noch unterwegs sind. Also warten wir eben und ich unterhalte mich mit Angela und Alex über die verschiedensten Themen wie die Arbeit als Softwareentwickler, Politik und natürlich das Reisen.

Nach einer Weile bedeutet uns unsere Gastgeberin, wieder ins Auto zu steigen und wir fahren los – allerdings nicht ohne, dass sich es der junge Hund des Hauses in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit auf dem Rücksitz bequem macht. Es kostet unsere Gastgeberin viel Überredungskunst, ihm klar zu machen, dass er hier bleiben muss. Dass wir nicht direkt von.Cochamó aus losreiten würden hatten wir bis jetzt auch nicht gewusst – ebenso wenig wie das kleine Detail, dass uns diese Zubringerfahrt 7000 Pesos extra kosten würde. Immerhin ist unsere Fahrerin auch mit 6000 Pesos zufrieden, als keiner von uns die passenden Scheine hat :-).

Die Fahrt endet bei einem kleinen Eco-Hostel, wo auch tatsächlich unsere Pferde warten. Leider stellt sich heraus, dass unsere Fahrerin vergessen hat, einen weiteren Sattel mitzubringen. Also verzögert sich der Aufbruch nochmal etwas, weil zuerst jemand zurückfahren und den Sattel holen muss. Alles wirkt irgendwie etwas improvisiert aber ändern können wir daran ohnehin nichts, also warten wir einfach. Immerhin wird schon mal unser Gepäck auf ein extra Packpferd verladen, das zusammen mit einem anderen Guide auch gleich lostrabt. Gut, dass ich noch daran gedacht habe unser Trinkwasser aus dem Rucksack zu nehmen, sonst wären wir unterwegs auf dem Trockenen gesessen. Es hatte uns ja auch keiner gesagt, dass unser Gepäck getrennt von uns befördert wird. Als bei der Buchung im Hostel in Puerto Varas die Rede von einem Packpferd war, bin ich natürlich davon ausgegangen, dass dieses mit uns zusammen laufen würde.

Schließlich trifft auch der fehlende Sattel ein und wenig später kann es losgehen. Der Ritt führt einen zum Teil sehr tief eingeschnittenen Pfad entlang durch überwiegend dichten Wald. Zwischendurch können wir aber ab und an mal einen kurzen Blick auf die riesigen Granitfelsen werden, die das relativ enge Tal einschließen. Und tatsächlich, die Ähnlichkeit der Felsformationen mit jenen im Yosemite Park in den USA ist nicht von der Hand zu weisen.

Unsere Pferde werden praktisch ununterbrochen von einer ziemlich großen Sorte Pferdebremsen malträtiert. Zum Glück für uns fallen diese aber kaum über uns her. Während Alex und ich unseren Spaß mit dem Ritt haben, hält sich die Begeisterung bei Angela in Grenzen.

Zwei Mal machen wir unterwegs eine kurze Pause, bis wir schließlich den Campingplatz und das Refugio La Junta erreichen.

Zwischen dem Campingplatz und dem Refugio liegt der Fluss, der mit Hilfe einer manuellen Seilbahn überbrückt werden muss. Wie früher auf dem Kinderspielplatz fährt man mit Schwung so weit wie möglich und zieht sich dann selbst an einem Seil den Rest des Weges – oder man hat Glück und auf der Gegenseite wartet jemand auf einen Transport und übernimmt das für einen.

Zunächst werde ich auf die Suche nach unseren Sachen geschickt, die ja mit dem extra Packpferd transportiert und nun irgendwo hier oben abgeladen wurden. Ich baue dann auch gleich mein Zelt auf, während sich Angela und Alex im Refugio einrichten.

Um 20 Uhr ist die Pizza (einsame Spitze!!!) fertig und ich gehe bzw. fahre mit der Seilbahn zum Refugio rüber. Beim Essen treffen wir natürlich auf andere Trekker – unter anderem auf Tanja aus Deutschland, die sich bereits zusammen mit uns im Bus mit Jan unterhalten hatte, Amy, einer US-Amerikanerin aus Atlanta, die zusammen mit ihrem Mann für über ein Jahr unterwegs ist und einer jungen Familie aus Deutschland. Letztere ist mit einem sechs Monate alten Baby unterwegs – echt krass! Ich unterhalte mich ein wenig mit dem Vater und mir gefällt die Aussage mit Bezug auf’s Reisen “Mit Kind ist das Leben nicht vorbei!”.

Bei Einbruch der Dunkelheit mache ich mich auf den Weg zurück zu meinem Zelt auf der anderen Seite des Flusses.

Lago Todos Los Santos

(Nachtrag von Sonntag, 08.12.2013)

Nach dem Frühstück teffe ich mich heute Morgen wieder mit Angela und Alex. Gemeinsam fahren wir mit dem Minibus nach Petrohué, um dort unser Glück mit einer spontanen Bootsfahrt auf dem Lago Todos Los Santos zu versuchen.

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Die Fahrt verläuft sehr schön am Lago Llanquihue entlang mit tollen Ausblicken auf den Volcán Osorno und den Volcán Calbuco. Wir fahren ab den Saltos de Petrohué vorbei und kommen schließlich nach etwa anderthalb Stunden in Petrohué an. Dieses ist letztlich nicht mehr als ein Fährdock und ein Campingplatz. Von hier legt auch der Katameran nach Peulla ab, den viele Backpacker auf ihrem Weg nach Bariloche in Argentinien nehmen. Leider war dieser zu teuer für eine einfache Spritztour und so sind wir jetzt ohne Ticket hier.

Praktisch sofort nach dem Aussteigen werden wir angesprochen, ob wir nicht eine Bootsfahrt zur Isla Margarita oder einfach nur so auf dem See machen wollten. Kurz darauf gesellt sich Silvia, eine Scheizerin aus der Nähe von Zürich zu uns und ich übernehme die weitere Planung und Preisverhandlung in die Hand. Beim zweiten Angebot für 10.000 Pesos pro Person für eine anderthalbstündige Fahrt zur Isla Margarita und zurück schlagen wir dann zu.

Vom Boot aus haben wir einen herrlichen Blick auf den Volcán Osorno, wie er sich über dem türkis-blauen See erhebt. Mit dieser privaten Fährt haben wir sicherlich eine gute Wahl getroffen und erleben die Schönheit der Umgebung entspannter als auf dem vermutlich vollgestopften Katameran, der wie schon erwähnt auch noch ziemlich teuer gewesen wäre.

An der Isla Margarita legen wir einen kurzen Foto-Stopp ein und können sogar am Strand an Land gehen. Die Insel ist privat und gehört dem Betreiber des Katamerans – da man muss sich wohl nicht mehr über den hohen Preis für die Überfahrt mit demselben wundern. Der Blick auf den Volcán Osorno und die sich ergebenden Bildkompositionen sind einfach nur irre! So fotografiere ich hier wie wild und kann dank Silvia sogar mal ein Foto von uns einstellen:

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Nach vielleicht 20 Minuten treten wir die Rückfahrt an. Inzwischen hat der Wind deutlich aufgefrischt und unser kleines Boot muss ganz schön gegen den leichten, aber spürbaren Seegang ankämpfen.

Zurück in Petrohué gibt es für alle noch ein Alfajore, eine Art großer Keks mit Füllung aus Dulce de Leche, den ich schon aus Argentinien kenne. Dann fahren wir mit dem Bus zurück zu den Saltos de Petrohué. Wir waren fälschlicherweise davon ausgegangen, es handele sich um Wasserfälle. Aber “salto” bedeutet eher Stromschnelle – “catarata” wäre der Wasserfall gewesen. So sind wir zunächst alle etwas enttäuscht. Ich erkenne jedoch sehr schnell welch tolle Bildkompositionen sich mit dem Volcán Osorno im Hintergrund ergeben.

Nachdem wir hier alles gesehen haben, sind wir uns ein wenig unschlüssig und uneinig, was wir mit dem Rest des Tages noch anstellen wollen. Schließlich beschließen wir, zurück nach Puerto Varas zu fahren und gehen dort noch richtig gut essen.

Zum Schluss organisieren Angela, Alex und ich über deren Hostelbetreiber noch die Reittour von Cochamó nach La Junta am nächsten Tag.